Donnerstag, 16. September 2010
Plants And Animals und ihr La La Land
Plants And Animals - La La Land (VÖ 2010) |
Heute ist es soweit: das zweite Album des kanadischen Trios Plants And Animals steht ab heute in den Läden. Warum ihr erstes Album in Deutschland noch gar nicht erschienen ist, wie sich La La Land so anhört und was sie eigentlich mit Arcade Fire zu tun haben, erklären wir Euch hier.
Vielleicht dann doch erst einmal von Anfang an. Plants And Animals dürften hierzulande noch nicht allzu bekannt sein, auch wenn ihre erste Single von La La Land, The Mama Papa oft im Radio lief und auch ein wirklicher Ohrwurm ist.
Trotzdem haben die Kanadier bis dato noch kein Album in Deutschland veröffentlicht und dass La La Land zuerst rauskommt, scheint das wohl eine ganz gewitzte Idee zu sein: Denn sie veröffentlichen erst einmal ihr zweites Album und vielleicht kommt danach dann ja ihr Debüt, Parc Avenue auch noch hier raus. Ein bisschen verwirrend ist das ja schon, aber nun gut. Vielleicht ist es so auch besser, denn dann kommen nicht diese elenden Vergleiche mit dem ersten Album, keine Sätze wie “das schwierige zweite Album”. Man sollte diese beiden Alben ganz losgelöst voneinander sehen. Klar merkt man beim Hören, dass dies ein und dieselbe Band ist, doch Plants And Animals haben sich eben weiterentwickelt. Und das ist gut so.
Diese ziemlich sympathische Band rund um Warren C. Spicer, Matthew ‘the Woodman’ Woodley und Nicolas Basque scheint auf den ersten Blick ein wenig wie eine verrückte Hippie-Combo aus Montréal – doch da steckt mehr dahinter.Denn ihre Musik ist nicht einfach gestrickt, sondern furchtbar gut durchdacht und genau so funktioniert sie auch. Vielleicht braucht La La Land ein wenig Zeit, damit sich beim Hören all die Kleinigkeiten entfalten, die sich diese jungen Männer so ausgedacht haben. Aber dann kommt da eine riesige Welle aus Gitarrenriffs, Synthesizern, Orgeln und auch einem Saxophon herangerollt, die einen packt und an einen ganz anderen Ort mitnimmt. Plants And Animals sagen immer, ihre Musik sei Post-Classic Rock. Ja, vielleicht ist es genau das. Denn häufig finden man in ihren Liedern Strukturen des klassischen Rock, die aber nicht überhandnehmen, sondern den Liedern das gewisse Etwas geben. Und zwischendurch, da werden sie ein bisschen psychedelisch, dann wiederum hat man das Gefühl, diese große Welle hätte einen an einen wunderschönen Strand getragen, um den Tag und das Leben zu genießen. Es macht Spaß, Plants And Animals zuzuhören. Weil man immer wieder Neues entdeckt und es schön ist, dass diese Band Lieder schreibt, die nicht direkt alles von sich preisgeben.
Zugegeben, ihre Songs haben nicht die kreativsten Namen (Tom Cruz, Game Shows, American Idol), jedoch ist auch das wieder irgendwo sympathisch, weil Plants And Animals auf ihrer Homepage (sehr, sehr sehenswert!) verlauten lassen: “The album’s first track, ‘Tom Cruz,’ eventually came out of these late nights. As the Woodman tells it, ‘it was December, pre-Christmas, so we fuelled the session with rum and cokes. They made us feel like Tom Cruise. It gave us killer smiles and made our enemies wither.’” Vor allem scheint sich diese Band auch nicht immer ernst zu nehmen, was auch gut ist. Bei Plants And Animals geht es eben um Musik. Und das hört man.
Zum Beispiel das besagte Tom Cruz, Swinging Bells oder auch Americal Idol sind Lieder, die überraschen, die die Ohren so bezaubern, dass man es immer wieder hören möchte. Swinging Bells beginnt ein wenig mystisch, Warren Spicer erhebt seine Stimme, als wolle er ein Geheimnis loswerden, man hört ein Klavier, dann sind da die Gitarren. Und die werden immer lauter, das Schlagzeug kommt dazu und plötzlich ist da dieser Moment, in dem das Lied voranprescht. Und plötzlich wird es wieder ruhig. Bis es sich dann ganz entfaltet und wundervoll knarzend, ja fast psychedelisch anmutend wird, wenn Spicer vom “La La La Land singt” (daher auch der Albumtitel). Denkt man gerade, es kann ja gar nicht mehr kommen, verbiegen sich die Gitarren immer mehr und es beginnt jemand zu pfeifen.Großartig! Und dann ist man auch schon im nächsten Lied, American Idol. Auch wieder etwas, was Plants And Animals gut können: Übergänge.
Als wäre das alles nicht schon genug, um dieses Album zu mögen, kommen immer wieder neue Ideen zu Tage – denn nichts ist gleich auf diesem Album. Plants And Animals sind mal die Classic Rock -Typen aus vergangenen Zeiten, mal ein wenig psychedelisch oder gar folkig (Future from the 80′s). Wobei sie auch da wieder überraschen, indem sie Warren Spicers Stimme so verzerren, dass es klingt, als würde er wirklich aus der Zukunft kommen. Doch was hat das alles mit Arcade Fire zu tun?
Die Bands scheinen gut befreundet, spielte doch schon auf Parc Avenue Arcade Fires Sarah Neufeld Violine und auf La La Land Colin Stetson Saxophon. Ein schöner Umstand, wissen doch auch Arcade Fire zu begeistern. Und beide Bands kommen eben aus Montréal. So kann man nur hoffen, dass jetzt auch Plants And Animals bald von allen Seiten zum neuen Hype – Thema der dort angesiedelten Musikszene auserkoren werden. Verdient hätten sie es. Schön wäre es aber auch, wenn Parc Avenue mal in Deutschland erscheinen würde. Denn dieses Album zeigt wiederum ein ganz anderes Gesicht der Band, wie man es bei Faerie Dance hören kann. Es ist ein bisschen, wie der Urzustand dieser Band. Aber wie auch die Natur, entwickelt sich Musik weiter. Plants And Animals (zum Glück!) eben auch.
Vielleicht dann doch erst einmal von Anfang an. Plants And Animals dürften hierzulande noch nicht allzu bekannt sein, auch wenn ihre erste Single von La La Land, The Mama Papa oft im Radio lief und auch ein wirklicher Ohrwurm ist.
Trotzdem haben die Kanadier bis dato noch kein Album in Deutschland veröffentlicht und dass La La Land zuerst rauskommt, scheint das wohl eine ganz gewitzte Idee zu sein: Denn sie veröffentlichen erst einmal ihr zweites Album und vielleicht kommt danach dann ja ihr Debüt, Parc Avenue auch noch hier raus. Ein bisschen verwirrend ist das ja schon, aber nun gut. Vielleicht ist es so auch besser, denn dann kommen nicht diese elenden Vergleiche mit dem ersten Album, keine Sätze wie “das schwierige zweite Album”. Man sollte diese beiden Alben ganz losgelöst voneinander sehen. Klar merkt man beim Hören, dass dies ein und dieselbe Band ist, doch Plants And Animals haben sich eben weiterentwickelt. Und das ist gut so.
Diese ziemlich sympathische Band rund um Warren C. Spicer, Matthew ‘the Woodman’ Woodley und Nicolas Basque scheint auf den ersten Blick ein wenig wie eine verrückte Hippie-Combo aus Montréal – doch da steckt mehr dahinter.Denn ihre Musik ist nicht einfach gestrickt, sondern furchtbar gut durchdacht und genau so funktioniert sie auch. Vielleicht braucht La La Land ein wenig Zeit, damit sich beim Hören all die Kleinigkeiten entfalten, die sich diese jungen Männer so ausgedacht haben. Aber dann kommt da eine riesige Welle aus Gitarrenriffs, Synthesizern, Orgeln und auch einem Saxophon herangerollt, die einen packt und an einen ganz anderen Ort mitnimmt. Plants And Animals sagen immer, ihre Musik sei Post-Classic Rock. Ja, vielleicht ist es genau das. Denn häufig finden man in ihren Liedern Strukturen des klassischen Rock, die aber nicht überhandnehmen, sondern den Liedern das gewisse Etwas geben. Und zwischendurch, da werden sie ein bisschen psychedelisch, dann wiederum hat man das Gefühl, diese große Welle hätte einen an einen wunderschönen Strand getragen, um den Tag und das Leben zu genießen. Es macht Spaß, Plants And Animals zuzuhören. Weil man immer wieder Neues entdeckt und es schön ist, dass diese Band Lieder schreibt, die nicht direkt alles von sich preisgeben.
Zugegeben, ihre Songs haben nicht die kreativsten Namen (Tom Cruz, Game Shows, American Idol), jedoch ist auch das wieder irgendwo sympathisch, weil Plants And Animals auf ihrer Homepage (sehr, sehr sehenswert!) verlauten lassen: “The album’s first track, ‘Tom Cruz,’ eventually came out of these late nights. As the Woodman tells it, ‘it was December, pre-Christmas, so we fuelled the session with rum and cokes. They made us feel like Tom Cruise. It gave us killer smiles and made our enemies wither.’” Vor allem scheint sich diese Band auch nicht immer ernst zu nehmen, was auch gut ist. Bei Plants And Animals geht es eben um Musik. Und das hört man.
Zum Beispiel das besagte Tom Cruz, Swinging Bells oder auch Americal Idol sind Lieder, die überraschen, die die Ohren so bezaubern, dass man es immer wieder hören möchte. Swinging Bells beginnt ein wenig mystisch, Warren Spicer erhebt seine Stimme, als wolle er ein Geheimnis loswerden, man hört ein Klavier, dann sind da die Gitarren. Und die werden immer lauter, das Schlagzeug kommt dazu und plötzlich ist da dieser Moment, in dem das Lied voranprescht. Und plötzlich wird es wieder ruhig. Bis es sich dann ganz entfaltet und wundervoll knarzend, ja fast psychedelisch anmutend wird, wenn Spicer vom “La La La Land singt” (daher auch der Albumtitel). Denkt man gerade, es kann ja gar nicht mehr kommen, verbiegen sich die Gitarren immer mehr und es beginnt jemand zu pfeifen.Großartig! Und dann ist man auch schon im nächsten Lied, American Idol. Auch wieder etwas, was Plants And Animals gut können: Übergänge.
Als wäre das alles nicht schon genug, um dieses Album zu mögen, kommen immer wieder neue Ideen zu Tage – denn nichts ist gleich auf diesem Album. Plants And Animals sind mal die Classic Rock -Typen aus vergangenen Zeiten, mal ein wenig psychedelisch oder gar folkig (Future from the 80′s). Wobei sie auch da wieder überraschen, indem sie Warren Spicers Stimme so verzerren, dass es klingt, als würde er wirklich aus der Zukunft kommen. Doch was hat das alles mit Arcade Fire zu tun?
Die Bands scheinen gut befreundet, spielte doch schon auf Parc Avenue Arcade Fires Sarah Neufeld Violine und auf La La Land Colin Stetson Saxophon. Ein schöner Umstand, wissen doch auch Arcade Fire zu begeistern. Und beide Bands kommen eben aus Montréal. So kann man nur hoffen, dass jetzt auch Plants And Animals bald von allen Seiten zum neuen Hype – Thema der dort angesiedelten Musikszene auserkoren werden. Verdient hätten sie es. Schön wäre es aber auch, wenn Parc Avenue mal in Deutschland erscheinen würde. Denn dieses Album zeigt wiederum ein ganz anderes Gesicht der Band, wie man es bei Faerie Dance hören kann. Es ist ein bisschen, wie der Urzustand dieser Band. Aber wie auch die Natur, entwickelt sich Musik weiter. Plants And Animals (zum Glück!) eben auch.
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