Donnerstag, 25. August 2011
Bedeutsame Momente: Die Beatles auf dem Dach
The Beatles, Abbey Road Studios 30. Januar 1969 |
Im Sommer 1966 spielten sie ihre letzten regulären Konzerte. Offiziell hieß es, dass man nicht mehr spielen wolle, weil die neueren Stücke immer schlechter live gut umsetzbar wären. Die Gründe mögen vielfältiger gewesen sein - und reichen wohl von eher mäßigen Besucherzahlen über den ganzen zeitraubenen Reisestress, den ständig kreischenden Mädchen bis zu der aus heutiger Sicht miesen Technik. Fortan nahm man sich viel Zeit im Studio und kreierte die Meilensteine Sgt. Pepper's Lonely Heart's Club Band und das selbstbetitelte weiße Album.
Als man sich Anfang 1969 wieder im Studio versammelte wollte es nicht so recht funken. Es gab Spannungen, Yoko Ono saß wie ein unnützes Möbelstück immer neben John und so langsam wurde wohl jedem klar, dass die Beatles schon mindestens im Spätherbst ihrer Bandgeschichte angekommen waren.
Die Idee wieder live zu spielen sollte ein Befreiungsschalg sein. Paul erzählte auch mal, dass man z.B. eine kleine Clubtour in Betracht gezogen hätte (wie großartig wäre das bitteschön gewesen?). Stattdessen beschloss man spontan auf dem Dach der eigenen Plattenfirma zu spielen.
Wie man in den Aufnahmen sehen kann, schien die Laune allerbestens gewesen zu sein. Und die Überraschung von Nachbarn und Passanten verständlicherweise sehr groß. Von unten muss es etwas ärgerlich gewesen sein, nichts sehen zu können. Vermutlich war von dort auch der Sound nicht sonderlich gut, sodass wohl nicht viel mehr blieb als eine vage Ahnung davon, was auf dem Dach passiert. Spektakulärer war es für die Anwohner. Im Video sieht man diverse Menschen auf ihre Dächer klettern. Für Fans muss es ein sehr sehr spezielles Erlebnis gewesen sein, auch wenn die wahre Bedeutung erst viel später klar wurde.
Nach gut 40 Minuten kam dann die Polizei und beendete das Konzert, leider ohne sie wegtragen zu müssen (wie es Ringos Wunsch gewesene wäre).
Tja, so sah sie aus, die letzte Möglichkeit die Beatles live gesehen zu haben. Danach ging alles relativ schnell dem Ende zu und gut ein Jahr später war die Band Geschichte.
Wieso sind sie nicht auf die Idee gekommen mit Begleitmusikern zu touren? Da hätte man so ziemlich alles adäquat umsetzen können? Bei den Kinks ging das auch ganz wunderbar. Warum hätte es auch live wie auf Platte klingen müssen? Was sie leider auch nicht erfunden haben ist das Unplugged-Konzept. Das wäre noch ein echtes Highlight und krönender Bandabschied gewesen!
John beendete die Aufführung auf dem Dach mit:
I'd like to say 'thank you' on behalf of the group and ourselves, and I hope we passed the audition!
Abonnieren
Kommentare zum Post
(
Atom
)
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen