Sonntag, 11. September 2011
Show me yours, I'll show you mine - The Decemberists "O Valencia!"
The Decemberists/ Pressefoto |
Wir möchten uns gegenseitig Musikvideos ans Herz legen, in der Hoffnung, dass auch unsere Leser vielleicht das ein oder andere Musikvideo entdecken, das ihnen gefällt und sie bis jetzt noch nicht kannten. Denn oft ist es ja so, dass die mitreißendsten Lobeshymnen für ein Musikvideo entstehen, wenn man jemand anderem näher darlegen möchte, warum gerade dieses Video so wundervoll ist.
Bester Christian,
du hast es geschafft, dass mir ein A Capella-Stück gefällt. Und das sogar sehr. Nicht, dass ich jetzt generell auch nur ansatzweise etwas gegen A Capella hätte - nein, das ist nun wirklich nicht der Fall. Jedoch kann es mich (normalerweise) nicht so recht begeistern, der (dieses Wort ist ab sofort ja mein Lieblingswort) Dudeleffekt fehlt mir. Gewissermaßen.
Jedoch ist es hier ganz genau richtig. Ich liebe es, wie Suzanne Vega jedes einzelne Wort zu etwas Speziellem macht und wie sie ihre Mimik einsetzt, so dass dieses Video, in dem ja nun wirklich Nichts passiert, spannend ist. Weil es spannend ist, ihr zuzusehen. Die Tatsache, dass sie sich nun fast gar nicht bewegt, setzt noch einen größeren Fokus auf ihr Gesicht und eben - ihre Mimik. Danke für dieses Video! (Ob uns jemals das Video des anderen nicht gefallen wird?)
Das Video, mit welchem ich dir nun quasi antworten möchte, ist von The Decemberists. Ich denke, es ist eines der beeindruckendsten Videos, was die Umsetzung des Liedinhaltes angeht. Es ist eigentlich mehr ein Kurzfilm - leider werden die meisten Leute (wenn überhaupt!) die kurze Fassung im Musikfernsehen (auf manchen Sendern, in anderen Ländern, da soll das Musikfernsehen ja noch einigermaßen lebendig sein) zu sehen bekommen haben. Entschuldigung, aber die hat nun leider nicht annähernd die gleiche Wirkung.
Das Video beginnt damit, dass Colin Meloy und Chris Funk sich unterhalten. Aber dies ist kein normales Gespräch, es hat noch nicht einmal etwas mit ihnen zu tun. Denn dies ist nun wirklich ein Film. Die beiden spielen mehr oder weniger die Protagonisten dieses Filmes, der "O Valencia!" heißt. Valencia, das ist die große Liebe Meloys (in diesem Film allerdings ist Valencia ein Hotel, seine große Liebe heißt Francesca und er selbst Patrick). So lernt man es zu Beginn. Doch diese Liebe steht unter keinem guten Stern, denn er und Francesca wollen flüchten. Zu sehr bedrückt ihre Familiengeschichte das junge Glück. Ihr Vater scheint ein mächtiger, einflussreicher Mann, dem es so gar nicht passt, dass Francesca sich ausgerechnet Patrick zum Freund aussuchte. Um wirklich flüchten zu können, braucht er nun also die Hilfe seines scheinbar guten Freundes Funk. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.
Eine Geschichte, die mehr oder weniger eine Romanze erzählt, die mit Romeo und Julia nur auf den allerersten Blick etwas zu tun hat. Denn eigentlich liebt Julia Romeo nicht. Sie benutzt ihn nur - und der arme Kerl setzt sein Leben auf's Spiel, er tut alles für sie. Dabei weiß er gar nicht, was für ein böses Mädchen seine Julia in Wirklichkeit ist und ihm (wegen ihr!) einige Menschen nach dem Leben trachten. Er kämpft jedoch bis zum Ende um diese Liebe, von der er glaubt, sie würde auf beiden Seiten erwidert. Und am Ende, als Julia tot ist, er einige Schläge - sowohl körperlich, als auch psychisch - einstecken musste, erfährt er, wie seine große Liebe ihn benutzte. Man denkt, es ist vorbei, sein Herz ist gebrochen, der Film ist aus - das Lied auch. Da trifft er seinen Freund Funk wieder. In dem gleichen Diner, wie schon zu Beginn. Ein wahres 'grande finale'. Wirklich.
Eine Geschichte, die mehr oder weniger eine Romanze erzählt, die mit Romeo und Julia nur auf den allerersten Blick etwas zu tun hat. Denn eigentlich liebt Julia Romeo nicht. Sie benutzt ihn nur - und der arme Kerl setzt sein Leben auf's Spiel, er tut alles für sie. Dabei weiß er gar nicht, was für ein böses Mädchen seine Julia in Wirklichkeit ist und ihm (wegen ihr!) einige Menschen nach dem Leben trachten. Er kämpft jedoch bis zum Ende um diese Liebe, von der er glaubt, sie würde auf beiden Seiten erwidert. Und am Ende, als Julia tot ist, er einige Schläge - sowohl körperlich, als auch psychisch - einstecken musste, erfährt er, wie seine große Liebe ihn benutzte. Man denkt, es ist vorbei, sein Herz ist gebrochen, der Film ist aus - das Lied auch. Da trifft er seinen Freund Funk wieder. In dem gleichen Diner, wie schon zu Beginn. Ein wahres 'grande finale'. Wirklich.
Selten habe ich ein Video gesehen, in dem es tragisch, komisch und auch spannend zugeht - das eben wie ein Film ist. Am meisten faszinieren mich all diese Ideen, die in diesem Video auftauchen. Man fragt sich, wer sich so etwas ausdenkt, möchte es dann aber eigentlich doch gar nicht wissen. Denn ohne die Spannung jetzt herausnehmen zu wollen: es wird sehr viel gemordet. Aber sehr kreativ gemordet!
The Decemberists gehören zu den besten Geschichtenerzählern, die es in der Musik gibt und dieses Video wird ihnen derart gerecht, dass es schon fast unheimlich ist.
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