Freitag, 13. Januar 2012
Kleinode deutschsprachiger Musik (36): ClickClickDecker - Zurecht ungerecht (2006)
In einer losen Serie stelle ich Werke vor, die vordergründig eines gemeinsam haben: Sie wurden in deutscher Sprache verfasst. Das alleine ist natürlich keinerlei Qualitätskriterium. Nein, mich interessiert ein kreativer Umgang mit selbiger.
Kevin Hamann ist ziemlich angesagt, ob solo als ClickClickDecker, mit dem Duo Bratze oder als Bassist bei der Punkband Ludger.
Aus seinem umfassenden musikalischen Schaffen etwas herauszugreifen ist nicht einfach - ich habe mich letztendlich für das Lied 'Zurecht ungerecht' vom 2006er ClickClickDecker-Album Nichts für ungut entschieden.
Kevin Hamann ist ziemlich angesagt, ob solo als ClickClickDecker, mit dem Duo Bratze oder als Bassist bei der Punkband Ludger.
Aus seinem umfassenden musikalischen Schaffen etwas herauszugreifen ist nicht einfach - ich habe mich letztendlich für das Lied 'Zurecht ungerecht' vom 2006er ClickClickDecker-Album Nichts für ungut entschieden.
Es scheint nicht viel hinter dem Werk zu stecken, ein kleines Lied über das Wesen von 'Dingen'. Was auffällt ist, dass es in Bezug auf schlechte Sachen die einem passieren können so komplett wirkt. Einfachste Formulierungen wie Manche [Dinge]verwelken rasch wenn man sie sich nimmt reichen, um daraus eine ganzes Lied zu machen - es stecken viele viele Ideen in dem unscheinbaren Werk, welches live durch den Einsatz einer Melodica noch harmloser erscheint. Melancholie ist doch am schönsten, wenn sie eben nicht traurig klingt.
In nur 3 Minuten prasseln soviele unterschiedliche Betrachtungsweisen auf alltägliche Begebenheiten auf einen ein, dass es schwierig ist das Lied nur einmal auf sich wirken zu lassen. Es will sehr oft wirken, und immer mit einer anderen Aussage. Sei es die einfachste (und doch zugleich schwierigste) der Welt - Manche [Dinge] sind richtig und manche sind verkehrt, oder Zeilen zum in sich gehen, wie [...] manche [Dinge] tun nicht nur oberflächlich weh. Solche Formulierungen lassen sich nicht so einfach erschließen; es fordert den Hörer dazu auf selbst über Begebenheiten nachzudenken, die eben nicht nur oberflächlich weh getan haben - und überhaupt mal zu reflektieren, was so der Unterschied ist.
Ich mag viele Lieder von ihm, doch dieses hängt mir schon über Jahre ganz besonders im Ohr, wohl einfach weil es dafür gemacht ist in seiner trügerischen Harmlosigkeit.
Manche Dinge klären sich von allein
Man Dinge die lässt man lieber sein
Für manche Dinge würde manch einer sterben
Wenn man sie hat häufen sich die Beschwerden
Manche Dinge sind für manch einen bestimmt
Manche verwelken rasch wenn man sie sich nimmt
Manche Dinge machen einfach keinen Sinn
Das nimmt manch einer ohne Widerworte hin
Für manche Dinge hat sich schon manch einer verhoben
Manch anderen sind sie einfach zugeflogen
Manche Dinge verkauft man unter Wert
Manche sind richtig und manche sind verkehrt
Manche Dinge entfalten sich recht zäh
Und manche tun nicht nur oberflächlich weh
Mit manchen Dingen kann man einfach nicht leben
Sie zu begreifen meist schwerer denn vergeben
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