Freitag, 6. Januar 2012
Show me yours I'll show you mine - El Guincho "Bombay"
Wir möchten uns gegenseitig Musikvideos ans Herz legen, in der Hoffnung, dass auch unsere Leser vielleicht das ein oder andere Musikvideo entdecken, das ihnen gefällt und sie bis jetzt noch nicht kannten. Denn oft ist es ja so, dass die mitreißendsten Lobeshymnen für ein Musikvideo entstehen, wenn man jemand anderem näher darlegen möchte, warum gerade dieses Video so wundervoll ist.
Beim letzten Mal empfahl mir Rita das Video zu "Where it snows" von den Olympic Swimmers.
Rita!
Beim letzten Mal empfahl mir Rita das Video zu "Where it snows" von den Olympic Swimmers.
Rita!
Die Beschreibung zum Video datiert die Aufnahmen auf 1940. Das ist wirklich lange her, und die Intention des Filmenden war wohl sicher kein Musikvideo, sondern vielmehr eine Archivierung der Momentaufnahme seiner Familie, um es mal den Nachkommen zeigen zu können. Was er wohl von diesem Video gehalten hätte? Keine Ahnung, aber die Band tat gut daran nicht irgendwas zu inszenieren, sondern direkt auf Originalmaterial zurückzugreifen. Trotzdem, auch wenn du lobend hervorhebst das glückliches Familienleben ohne Playstation gezeigt wird, ist es nur eine Momentaufnahme, und wir wissen nicht wie es in dieser Familie wirklich aussah. Und hätten die Kinder zu Weihnachten eine Playstation bekommen (...und einen Farbfernseher), hätten sie genauso davor geklebt wie der heutige Nachwuchs.
Es scheinen alle glücklich zu sein in den Aufnahmen, das ist schön, aber gerade so zusammengeschnitten 70 Jahre später und in Kombination mit dieser sphärischen, ruhigen Musik erzeugt es wohl auch viel Verklärung was die damalige Zeit angeht. Andererseits, warum nicht? Man kann sich auch an einer Vergangenheit orientieren, die nie stattgefunden hat. Ich denke gerade an die vielen Menschen, die Mittelaltermärkte- und Treffen so mögen. Wären die Märkte tatsächlich so wie im Mittelalter würde bestimmt niemand freiwillig da hingehen.
Was ich dir heute zeigen möchte verstehe ich nicht. Das ist ganz direkt so gemeint, denn ich kann kein Spanisch und der Google-Translator hilft auch nicht unbedingt weiter. Ich bin neulich auf den Clip gestoßen und war einfach von der Bilderflut überwältig. In dem Video stecken dermaßen viele Ideen, ich frage mich wie man das alles nur zusammentragen konnte. Die Ideen sind nicht nur bunt, sie haben auch keine gemeinsame Stimmung. Es wird wild zwischen verstörend, ästhetisch, gruselig und gewalttätig gemixt - vieles auch gleichzeitg - und der Zuschauer ist komplett überfordert mit den Eindrücken.
Ich würde das ganze auch gerne inhaltlich besser verstehen können - vielleicht erschließt sich mir dann diese seltsame pseudo-esoterische Einleitung. Rita, hier darf man nicht empfindlich sein. Es gibt so einige leicht albtraumhafte Szenen, aber ich bin mir sicher es wirkt nicht nachhaltig verstörend, dafür ist die Flut an Bildern zu groß.
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