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Montag, 26. März 2012

Eine ungewöhnliche Ode an ein Lied: Kwes. - Bashful

4 Kommentare :
Kwes.
Es ist ja so, dass es hin und wieder Lieder gibt, die lassen einen einfach nicht los. Wenn man sie hört, meint man, es würde einem den Atem verschlagen. Vielleicht ist das aber auch ganz genau so. In dieser losen Serie möchte ich nun Lieder vorstellen, die [meiner sehr subjektiven] Meinung nach eben diese Reaktion auslösen. Und sie nennt sich eine ungewöhnliche Ode, weil ich es mir erst gar nicht anmaße, in Strophen oder mit festem Metrum zu schreiben. Das geht ja auch auf keine Kuhhaut.

Es war so ein Moment, in dem ich eigentlich gar nicht erst glaubte, ein Lied zu hören, das mir in so kurzer Zeit so sehr ans Herz wachsen würde. Es war während der Arbeitszeit, es war stressig. Und plötzlich kommt da dieses Lied aus dem Nichts daher. Kwes. Den Namen hatte ich vorher noch nie gehört oder mir vielleicht auch einfach nicht gemerkt.
Es war die Art, wie das Lied beginnt, die mich dazu brachte, alles stehen und liegen zu lassen und dem Mann zuzuhören, dessen Stimme sich so in meinen Kopf bohrte. Nicht etwa, weil sie besonders auffällig war. Auch nicht wegen des Stimmverzerrers (der mir dann nach mehrmaligem Zuhören auffiel), der hin und wieder spannende, wenn auch sehr (zum Glück!) unauffällige Effekte hervorbrachte. Die Stimme wirkte einfach so wohltuend. Unglaublich. Aber eigentlich wollte ich ja den Anfang beschreiben. Er wirkte auf mich wie ein warmer Sommerregen. So hört er sich nämlich irgendwie an. Und da fühlte ich mich wohl.

Und als ich dann die Melodie, die wundervolle Stimme und all die kleinen, wunderbaren Elemente des Liedes zu verstehen versucht hatte, da hörte ich Kwes. mal genauer zu. Bashful. Der junge Mann ist schüchtern. Und versucht in diesem Lied auszdrücken, wie sehr er seiner Angebeteten doch gerne sagen möchte, dass er sie großartig findet. Aber er kann es einfach nicht. Wer jetzt glaubt, dieses Lied sei eine Schnulze, der möge sich doch bitte folgende Textzeile genauer anschauen (und auch anhören):

"A countenance accountable for the lack of mettle in my bones. I'm bashful"

Diese Textzeile ist viel zu clever und zu poetisch, als dass sie und somit auch das Lied an sich, auch nur ansatzweise kitschig sein könnte. Sie bringt dich nur dazu, dass du für einen kurzen Moment all deine Schutzschilder einfach mal kurz fallen lässt. Weil der Mann nicht etwa entlarvende Wahrheiten von sich gibt. Sondern weil es dich ehrlich berührt. Und es eigentlich auch viel einfacher wäre, wenn wir uns alle nicht immer so anstellen würden. 
Und was noch so unglaublich grandios an diesem Lied ist: fing es doch mit elektronischen Geräuschen an, die an einen Sommerregen erinnerten, so endet es doch tatsächlich in echten Regengeräuschen. Phantobiastisch.

Kwes - Bashful from Ian Pons Jewell on Vimeo.

4 Kommentare :

  1. genau so ging es mir bei dem Lied auch :) vor nem monat das erste mal gehört und es gibt nicht einen tag, an dem es mir nicht in dem kopf kommt...man lässt für 4 minuten alles stehen und liegen

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  2. Es freut mich unglaublich, zu erfahren, dass es da anderen Menschen genau so ergangen ist. Und es ist so wundervoll, dass Musik (wenn auch nur für vier Minuten) so etwas hervorrufen kann. Oder nicht? :]

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  3. Geht mir genauso.
    Herzlichen dank für diesen Eintrag! Echt schön und ausführlich beschrieben :)

    ...das Lied lässt mich auch nicht mehr los, muss es täglich in der Arbeit hören, sonnst fehlt irgendetwas!

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  4. been singing it the whole day. so down to earth. thanks for sharing the love

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