Montag, 7. Mai 2012
And Also The Trees - Hunter Not The Hunted
Hunter Not The Hunted (Normal Records/bereits erschienen) |
Seit mehr als dreißig Jahren gibt es And Also The Trees jetzt also schon. Puh. Man könnte behaupten, sie sind die letzten Relikte aus der Ära des Post-Punk. Behaupten kann man allerdings viel.
Was allerdings wirklich den Tatsachen entspricht, ist, dass And Also The Trees mit Hunter Not The Hunted nicht nur einen großartigen Albumtitel sondern auch ein äußerst spannendes Album geschaffen haben. Ihr mittlerweile dreizehntes (!), wenn man Live-Alben und sonstige Spielereien nicht mitzählt.
Wie bei den meisten Vorgängern dieses Albums, sind es auch hier die schweren Melodien, die zuerst auffallen. Keine einfache Kost ist das, was die Herren und die Dame da machen. Vor allem ist es aber unglaublich spannend. Doch es bräuchte eigentlich eine Bedienungsanleitung für die Musik von And Also The Trees. Sonst könnte man sie leicht missverstehen oder ihnen erst gar nicht die Chance geben. Das wäre dann allerdings fatal.
And Also The Trees einfach mal so nebenher hören - das geht nicht. Geneigter Leser, versuch es gar nicht erst. Es ist keine Musik, die im Hintergrund läuft, wenn man "einen netten Abend mit Freunden" haben möchte. Vergiss es! So leicht machen es And Also The Trees dir nun nicht und dafür bewundere ich sie. Ihre Musik ist so komplex, so voller dunkler, schwerer Melodien, dass es schon wieder Spaß macht. Es ist in etwa so, als würde man einem Theaterstück (wahlweise auch Film) voller Intrigen, Streitigkeiten und vor allem schlechtem Wetter beiwohnen. Unglaublich! Man wird der Musik wohl am ehesten gerecht, wenn man sich 52 Minuten einfach still hinsetzt. Und der Musik folgt. Ist ein großer, brauner (oder grüner) Ohrensessel in der Gegend: unbedingt hineinsetzen!
Es ist fast schon dekadent, wie Simon Jones da singt. Man kann ihm erst einmal gar nicht so wirklich zuhören, viel zu gebannt ist man von alledem, was da passiert. Diese Gitarren, die immer mehr zu einem dichten Klangteppich werden und man die ganze Zeit erwartet, dass Jones doch noch aus sich herausbricht. Und vielleicht einmal laut schreit. Ein einziges Mal. Aber nein, der Mann hat Stil, sowas macht er nicht.
Dann plötzlich greift man Zeilen auf. "Bury me!" oder etwa "Burn down this town." Oha, so richtig lustige Geschichten sind es nicht, die da erzählt werden. Aber keinesfalls wirkt es pathetisch oder falsch, was And Also The Trees da machen. Ganz im Gegenteil. Sie bringen das, was in einem Theaterstück (wahlweise Shakespeare) passieren würde, mal eben auf die musikalische Ebene. Man sitzt da und stellt sich vor, wie die Schauspieler über sich hinauswachsen, Emotionen wiederzugeben. Emotionen der Verzweiflung, des Schmerzes, aber auch der Hoffnung. Das sind dann die Momente, in denen die Musik plötzlich gar leicht fröhlich wirken könnte. Es gibt noch Hoffnung!
My Face Is Here In The Wildfire könnte aus einem unglaublich spannenden Western sein. Die Gitarren, sie klingen, wie sich angespannte Nerven nun einmal so anfühlen. Die Stimme Jones' ist die des Westernhelden, kurz bevor er sich mit seinem Gegner duelliert. Ein bisschen so wie in High Noon.
Und vorher schon, bei Bloodline, da wärst du fast aus deinem Ohrensessel gesprungen, als plötzlich ein aufbrausendes lalalalalalala ertönt. Huch, das wirkt fast wie Anarchie in dieser Melodie. Dabei ist es doch nur lalalalala. Nun ja, es kam eben überraschend.
Nachdem man nun also Bekannschaft mit dem Black Handled Knife, der Whiskey Bride und noch so einigen anderen gemacht hat, lässt einen The Floating Man nun also zurück. Ein wenig verwirrt, am ehesten aber beeindruckt. Was war das nun genau, was man da jetzt eine knappe Stunde erlebt hat? Man weiß es nicht. Und das ist das, was And Also The Trees so grandios macht: sie sind einfach nicht einzuordnen. Und es ist großartig, wenn Musik nicht einzuordnen ist.
Wir haben es zwar schon einmal angekündigt, aber man kann es nicht oft genug sagen. And Also The Trees kommen auf Tour:
18.05.2012 - Luxor - Köln
21.05.2012 - Knust - Hamburg (mit The Noonday Dreams)
22.05.2012 - Lido - Berlin
23.05.2012 - Grend - Essen
24.05.2012 - Cafe Atlantik – Freiburg
And Also The Trees einfach mal so nebenher hören - das geht nicht. Geneigter Leser, versuch es gar nicht erst. Es ist keine Musik, die im Hintergrund läuft, wenn man "einen netten Abend mit Freunden" haben möchte. Vergiss es! So leicht machen es And Also The Trees dir nun nicht und dafür bewundere ich sie. Ihre Musik ist so komplex, so voller dunkler, schwerer Melodien, dass es schon wieder Spaß macht. Es ist in etwa so, als würde man einem Theaterstück (wahlweise auch Film) voller Intrigen, Streitigkeiten und vor allem schlechtem Wetter beiwohnen. Unglaublich! Man wird der Musik wohl am ehesten gerecht, wenn man sich 52 Minuten einfach still hinsetzt. Und der Musik folgt. Ist ein großer, brauner (oder grüner) Ohrensessel in der Gegend: unbedingt hineinsetzen!
Es ist fast schon dekadent, wie Simon Jones da singt. Man kann ihm erst einmal gar nicht so wirklich zuhören, viel zu gebannt ist man von alledem, was da passiert. Diese Gitarren, die immer mehr zu einem dichten Klangteppich werden und man die ganze Zeit erwartet, dass Jones doch noch aus sich herausbricht. Und vielleicht einmal laut schreit. Ein einziges Mal. Aber nein, der Mann hat Stil, sowas macht er nicht.
Dann plötzlich greift man Zeilen auf. "Bury me!" oder etwa "Burn down this town." Oha, so richtig lustige Geschichten sind es nicht, die da erzählt werden. Aber keinesfalls wirkt es pathetisch oder falsch, was And Also The Trees da machen. Ganz im Gegenteil. Sie bringen das, was in einem Theaterstück (wahlweise Shakespeare) passieren würde, mal eben auf die musikalische Ebene. Man sitzt da und stellt sich vor, wie die Schauspieler über sich hinauswachsen, Emotionen wiederzugeben. Emotionen der Verzweiflung, des Schmerzes, aber auch der Hoffnung. Das sind dann die Momente, in denen die Musik plötzlich gar leicht fröhlich wirken könnte. Es gibt noch Hoffnung!
My Face Is Here In The Wildfire könnte aus einem unglaublich spannenden Western sein. Die Gitarren, sie klingen, wie sich angespannte Nerven nun einmal so anfühlen. Die Stimme Jones' ist die des Westernhelden, kurz bevor er sich mit seinem Gegner duelliert. Ein bisschen so wie in High Noon.
Und vorher schon, bei Bloodline, da wärst du fast aus deinem Ohrensessel gesprungen, als plötzlich ein aufbrausendes lalalalalalala ertönt. Huch, das wirkt fast wie Anarchie in dieser Melodie. Dabei ist es doch nur lalalalala. Nun ja, es kam eben überraschend.
Nachdem man nun also Bekannschaft mit dem Black Handled Knife, der Whiskey Bride und noch so einigen anderen gemacht hat, lässt einen The Floating Man nun also zurück. Ein wenig verwirrt, am ehesten aber beeindruckt. Was war das nun genau, was man da jetzt eine knappe Stunde erlebt hat? Man weiß es nicht. Und das ist das, was And Also The Trees so grandios macht: sie sind einfach nicht einzuordnen. Und es ist großartig, wenn Musik nicht einzuordnen ist.
Wir haben es zwar schon einmal angekündigt, aber man kann es nicht oft genug sagen. And Also The Trees kommen auf Tour:
18.05.2012 - Luxor - Köln
21.05.2012 - Knust - Hamburg (mit The Noonday Dreams)
22.05.2012 - Lido - Berlin
23.05.2012 - Grend - Essen
24.05.2012 - Cafe Atlantik – Freiburg
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