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Freitag, 31. Oktober 2014

"I'm writing a song right now called The Inane Interview." - Eine Auswahl an irritierenden Interview-Juwelen

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Babyshambles zu Gast bei MTV 2006
Gefühlt 95% aller Interviews mit Musikschaffenden sind doch eher dröge, was meistens an den immer gleichen Fragen liegt. Gut, was soll man auch fragen, wenn sie mitteilen wollen, dass ein neues Album / neue Tour ansteht und das alles natürlich das beste ist was sie je gemacht haben. Bei manchen Charakteren im Business entgleitet die Situation bisweilen auf zumindest für den Zuhörenden unterhaltsame Art. Wir wollen uns ein paar Kleinode anschauen, welche das Internet netterweise zur Verfügung stellt. Danke Internet.




Jonathan Richman

Der Herr Richman ist ein schrulliger Typ (deswegen lieben wir ihn auch), der unter anderem ausschließlich per Fax zu erreichen ist und bis heute noch keinen Computer benutzt hat (laut eigener Aussage per Fax). Eine andere Schrulligkeit seinerseits ist, dass er seine Stimme so gut es geht schonen möchte und deswegen nach Auftritten prinzipiell nicht redet. Der Umstand war wohl beim Interview nicht so ganz klar, aber die beiden haben sich eigentlich ganz gut geschlagen.




Mr. E / Eels

Wer Mr. E kennt (beispielsweise durch Lektüre seiner überaus lohnenswerten Autobiografie) weiß, dass er mit 'dem Business' nichts zu tun haben möchte und vieles von dem ganzen Medienschmu verachtet. Daraus macht er keinen Hehl, und trotzdem kommt es dann und wann zu solchen zweifelhaften Einladungen. Geschichten über Gefängnisaufenthalte und ausschweifenden Drogenkonsum aus seinem Mund sind äußerst unterhaltsam, wenn man sich des zotigen Charakters jener Bemerkungen bewusst ist. Der Herr Interviewer scheint mit der Situation im familienfreundlichen Nachmitagsprogramm wohl etwas überfordert zu sein. Herrlich.
E: "I'm writing a song right now called The Inane Interview."
Interviewer: "Can I do the chorus?"
E: "You already did."




Farin Urlaub
 
Der Mr. E-Situation sehr ähnlich ist ein Aufeinandertreffen von Gülcan und Farin Urlaub aus dem Jahre 2005, nur noch schlimmer (Achtung, wer zu Fremdscham neigt hat hier eine harte Prüfung vor sich). An manchen Stellen, ich mag es kaum sagen, hat man fast Mitleid mit Gülcan, weil sie intellektuell unbewaffnet ins Gespräch geht und einfach scheitern musste. Immerhin weiß sie erstaunlicherweise was ein Möbius-Zeichen ist, ein Umstand der mit dem doch etwas sehr direkten Satz 'Wer hat dir das denn aufgeschrieben?' quittiert wird. Naja, recht hat er.






Soap&Skin

Hier hat man sich völlig auf dem falschen Fuß erwischt. Sie möchte diverse Dinge nicht gefragt werden, worauf sich die beiden Herren (zum Glück) nicht einlassen. Daraufhin sinkt ihre sowieso schon mäßig vorhandene Motivation zu sprechen im Sekundentakt auf den Nullpunkt. Das ganze Interview hat eine wunderbare Dramaturgie, inklusive Pointe. Prädikat 'Sehr gelungen'.




HGich.T

Ihr künstlerisches Statement kann natürlich aufgeregt diskutiert werden, aber die Komposition dieses Interview vor einer Webcam ist schon außergewöhnlich gut gelungen. Ich musste mehrmals lachen, und zwar nicht weil der Typ ohne Hose dort sitzt (also auch, ein bissschen). Eher an Stellen wie 'Ich esse keine Kohlenhydrate' und 'Oh das hätte ich auch gerne - Zierkissen, Nutzkissen und ein Mann'.


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