Freitag, 4. Dezember 2015
Musik und Nebenwirkungen: Was nützt die Liebe in Konzerten?
Der Gedanken ist in Zeiten der großstädtischen Vereinsamung durchaus lobenswert. Loft Concerts startet eine Blind Date-Aktion. Einfach Formular ausfüllen, inklusive schmierigem Selbstbeschreibungsfeld, und dann wird von den Loft Liebesexpert*innen (offenkundig halten sie sich zumindest für qualifiziert) manuell 'gematcht'. Wenn es passt, werden die zwei Menschen an der Abendkasse für ein Konzert aufeinander treffen und alles weitere in den eigenen Händen haben. Der Aktion könnte aus einer misanthropischen Sichtweise leicht missmutig begegnet werden. Wir aber sind Menschenfreunde. Doch lieben wir auch Konzerte. Und da haben wir den entscheidenen Salat.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten des hier mit Gewalt herbeigeführten Abendverlaufes. Sollte eine gewisse Gleichgültigkeit bis Antipathie Raum greifen, ist das Ding sowieso eher bleiern. Während es sich bei anderen Gelegenheiten mehr oder minder leicht an der Leine ziehen lässt, ist doch das Konzert unter den meisten vorstellbaren Begebenheiten durchzuhalten. Das ist unklug konstruiert.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten des hier mit Gewalt herbeigeführten Abendverlaufes. Sollte eine gewisse Gleichgültigkeit bis Antipathie Raum greifen, ist das Ding sowieso eher bleiern. Während es sich bei anderen Gelegenheiten mehr oder minder leicht an der Leine ziehen lässt, ist doch das Konzert unter den meisten vorstellbaren Begebenheiten durchzuhalten. Das ist unklug konstruiert.
Nehmen wir nun den optimistischsten Fall an. Es reicht nicht nur für Freundlichkeiten, sondern für eine ganze Pärchenbeziehung im Nachgang. So, jetzt alle mal die Augen schließen und an die Top5 der nervigsten Subjekte bei Konzerten denken. Richtig, das dauerzüngelnde, unzertrennliche Zweiergespann ist vermutlich immer dabei. Sowas soll auch noch gezüchtet werden? Das wäre fast so, als würden am Eingang gratis Tablets verteilt mit der Aufforderung alles zu filmen, oder Zigaretten, die im Minutentakt geraucht werden müssen. Loft-Menschen, ich bitte euch. Es ist nett gemeint, aber Konzerte sollen keine Orte des Pärchenglücks sein. Konzerte sind Orte, an denen der Musik gelauscht und im Bedarfsfall getanzt werden soll. Klebepärchen stören da. Was kommt als nächstes? Die rabattierte Pärcheneintrittskarte?
Eine Ausnahme können wir zugestehen. Sollte das Match eine Christiane Rösinger-Affinität ergeben, können jene Menschen ganz unbedenklich zur entsprechenden Show geschickt werden.
Wobei, für eines ist diese Dating-Idee doch gut. Konversation vor und nach dem Konzert, prima. Wer mir aber in die Musik quatscht, kriegt den Blick des Todes erwidert. Dies bereits beim Kennenlernen abzuklären hat schon einen großen Vorteil. Loft Concerts, ich hoffe ihr wisst was ihr anrichtet. Und jetzt veranstaltet endlich ein Christiane Rösinger-Konzert, damit ich mitmatchen kann.
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