Donnerstag, 24. November 2016
Funkelnagelneu: "Eigentumswohnung" von Christiane Rösinger
Die Welt, also größtenteils innerhalb Berlins, wartet schon viel zu lange auf das zweite Soloalbum der Christiane Rösinger. Endlich gibt es mit 'Eigentumswohnung' den ersten Vorboten. Das Video dürfte bei großen Teilen des Publikums schaudrige Erinnerungen wecken - aus beiden unangenehmen Perspektiven. Hoffentlich haben wenigstens die Makler*innen Spaß an dem Bohei.
Dienstag, 6. September 2016
Musik und Nebenwirkungen: Zivilschutzkonzept, oder warum wir von der Tante Pop eindeutig die besseren Panikbeauftragten wären
Panik in Deutschland! Menschen bevorraten sich, weil die Regierung sagt, dass Bevorratung für 10 Tage eine echt clevere Sache ist. Selbst Hamsterwitze sind schon ausverkauft, und auf keinen Fall den Dosenöffner vergessen!
Stromloser Musikgenuss, aber nichts für Fans aktueller Chartsmusik ©sdtb |
Nein, zum Glück scheint diese kleine Sommerlochepisode nicht auf nennenswerten Widerhall in der Bevölkerung zu stoßen. Der Fehler in der kalten Bürokratendenke springt förmlich ins Auge, außer natürlich den Hamsterexpert*innen, die dieses Panikpamphlet zu verantworten haben. Was will ich denn mit ausreichend Konserven für einen nuklearen Winter bis 2045, wenn ich in meinem ungemütlichen Bunkerkeller sitze, mit mir vielleicht noch die nervtötenden Nachbarn oder gar die eigenen nervtötenden Kinder, und ich vor lauter strammem Gehorsam nebst der ganzen Tütensuppen keinen Kulturnotfallrucksack geschnürt habe? Wieso wurde das vergessen?! Was machen die Eskalationsbeauftragten der Regierung, wenn der Strom fürs Smartphone nach wenigen Stunden zur Neige geht? Ja, richtig, das Kurbelradio. Aber hat von denen jemand mal in den letzten zwanzig Jahren Radio gehört? Das ist doch nicht zu ertragen! Dieselbetriebener Generator und feinster Musikgenuss mit dem eigentlich im Bunkerkeller zwingend benötigten High-End-Thorens-Plattenspieler schließen sich ebenfalls aus.
Wir müssen deshalb das ‚Zivilschutzkonzept‘ dringenst um die Abteilung ‚Kulturelle Notversorgung‘ ergänzen. Früher tat es bereits ein Grammophon. Einfach kurbeln und genügend Ersatznadeln bereit halten, und schon steht der stromlosen Konservenmusik nichts im Wege (siehe Führers letzte Geburtstagsparty 1945). Die zur Verfügung stehende Musikauswahl mag nur leider nicht mehr die Jugend in ausreichendem Maße begeistern, und Die Lochis werden wohl auch nicht auf Schellack veröffentlichen.
Wichtig ist, digitale Musik separat vom Smartphone mitzuführen. Der gute alte MP3-Player bietet viel Musik für wenig Strom, und es kann fröhlich geshuffelt werden, bis der erste Nervenzusammenbruch bei der 300. Wiedergabe von 'Yellow Submarine' unvermeidlich ist. Die Notfallspeicherbefüllung (im Voraus!) sollte also ebenfalls sehr sorgfältig geplant werden. Wir werden der Bundesregierung entsprechende Listen zur Verfügung stellen, aber Belle & Sebastian geht sicherlich immer. Das Problem mit der stromfressenden Wiedergabe durch ein Bose-Soundsystem haben wir noch nicht abschließend gelöst, aber letztendlich wird es darauf hinauslaufen, dass jemand auf dem stromerzeugenden Hometrainer strampeln und konsequent zu 100 Watt gepeitscht werden muss.
Ein zusätzlich einzuplanender Weg aus der Misere ist die gute alte händisch erzeugte Musik. Hier sind im Notfall natürlich kleinere Instrumente zu bevorzugen. Königin der Notfallinstrumente ist zweifelsohne die Ukulele. Mit nur vier Saiten ist sie auch für nur rudimentär begabte Menschen erlernbar, und es kann jedes Lied der Welt gespielt werden, zumindest mit viel Fantasie und Leidensfähigkeit der Zuhörenden. Diese würde bei Blöckflöte und Melodica, obwohl handliche, formschöne Instrumente, zu sehr strapaziert auf Dauer. Die Notfallprofis bilden natürlich eine Bunkergemeinschaft, und haben Equipment für eine ganze Band im Schlepptau. Die Anwesenheit der Flöte bliebe dann allerdings trotzdem eine latente Gefahr der nervlichen Eskalation. (Ich stelle mir gerade vor, wie die erste mit Menschen bestückte Rakete zum Mars startet, und nach ein paar Minuten zieht jemand eine Blockflöte hervor und sagt: „Schaut was ich geschmuggelt habe! Ich habe mir vorgenommen in den nächsten sechs Monaten Flöte zu lernen. Zeit ist ja genug, so 5-6 Stunden täglich.“)
Was im Ernstfall nicht vergessen werden darf – ohne Internet müssen Noten, Texte und Akkorde in Papierform mitgebracht werden. Auch dieser Punkt fehlt sträflich im Zivilschutzkonzept. Mindestens zwei Bücher mit allen unerträglichen Hits der Menschheitsgeschichte sind Pflicht. Kopfhörer, Ohrstöpsel und Vuvuzela gehören auch noch ins Gepäck, um sich vor allzu schiefen Darbietungen aller Nena-Hits zu schützen oder sich auch mal wehren zu können.
Bisher haben wir uns nur um die kulturelle Versorgung mit Musik gekümmert, und schon jetzt ist der Rucksack bedenklich voll. Noch keine Rede war von der unverzichtbaren Versorgung mit Literatur (ca. 15Kg + 5Kg leere Tagebücher + Textmarker in allen Neonfarben), Malerei (was wiegt so eine Staffelei + 10 Leinwände + Bob-Ross-Farbpalette?), Theater (ein paar Kostüme, Papier+Kleister, Intendant*in), Tanz (riesiger Spiegel) und Bildhauerei (Marmorklotz).
Das ist doch ein wenig unpraktisch, und bisher haben wir nur für 10 Tage geplant!
Es wäre weitaus einfacher auf Notfälle und Kriege zu verzichten. Bei der Einreichung der Notkulturlisten beim Ministerium werden wir das als kostengünstige Alternative vorschlagen.
Donnerstag, 4. August 2016
Video des Tages: "Unoptimiert" von Bernd Begemann & Die Befreiung
Im Dezember 2015 erschien mit Eine kurze Liste mit Forderungen ein in 29 Lieder explodierendes Album von Bernd Begemann & Die Befreiung. Wir haben es ebenso ausschweifend rezensiert.
In den letzten Monaten folgten reichlich Musikvideos, alle eher schmal finanziert und aufwandsvermeidend, aber bisweilen recht charmant umgesetzt. Das (bisherige) Highlight ist allerdings das jetzt im hippen 4:3 veröffentlichte Bewegtwerk zum Albumhit 'Unoptimiert'.
Bernd Begemann als Bürosklave, das erinnert an depressive Gorillas hinter Gittern im Zoo. Das geht nicht. Und leider gibt es keine PETA für im Büro gefangene Menschen. Sollte es aber, wer möchte mitgründen?
Freitag, 15. Juli 2016
"Fotzenfenderschweine" von Almut Klotz
Die Erwartung ist klar – irgendwie autobiografisch, vielleicht irgendwelche alten Lassie Singers/Berlin-Popchor-Flittchenbar-Geschichten, oder Schwänke aus der Jugend. „Das schöne Leben", Christiane Rösingers Autobiografie, spukt im Hinterkopf herum. Alles das bleibt im Großen und Ganzen eine Nebensache. Das Buch ist im Grunde nicht ihre Biografie, sondern die von Reverend Christian Dabeler, mit dem Almut Klotz gut 10 Jahre liiert war.
Vielleicht wollte sie auch über all das andere (mehr) schreiben, aber die Krankheit hatte ihr nicht viel Zeit gelassen. Es schien ihr das wichtigste Anliegen gewesen zu sein, den Reverend detailliert (und schonungslos) einem größeren Publikum vorzustellen. Ein Mensch, der von sich selbst behauptet immer übersehen zu werden. Almut Klotz wird diese vielleicht etwas zu paranoide Auffassung nach ein paar Jahren des Zusammenlebens teilen. Tatsächlich arbeitet das Buch sehr schön die Unterschiede beider Charaktere und ihrer Umfelder heraus.
Auf der einen Seite steht die narzisstisch durchdrungene ‚Indieszene‘, mit ihrem teilweise etwas schrägen Coolness- und Außenseiterimage, das es zu pflegen gilt. Auf der anderen Seite der Reverend, der es vorzieht professionell zu arbeiten und ansonsten gerne steile, plakative Thesen vertritt.
Auf der einen Seite steht die narzisstisch durchdrungene ‚Indieszene‘, mit ihrem teilweise etwas schrägen Coolness- und Außenseiterimage, das es zu pflegen gilt. Auf der anderen Seite der Reverend, der es vorzieht professionell zu arbeiten und ansonsten gerne steile, plakative Thesen vertritt.
„Frauen haben‘s gut. Die müssen einfach nur sein. Zum einen zeigt sie [die Ansicht] die schlichte Denke, die Reverend oft hat; zum anderen muss ich heimlich lachen, wenn ich mir vorstelle, man würde das auf einer Party, in einer Podiumsdiskussion oder bei der NDR-Talkshow zu Barbara Schöneberger sagen. Die Leute würden ausflippen! So was darf man heutzutage nicht nur nicht sagen, sondern auch garnicht mehr denken!Und dafür liebte ich Rev dann doch wieder.Und ganz ehrlich, wenn man es anders ausdrückt, klingt es auch gar nicht mehr so unglaublich. Es ist wahr, dass Frauen sich nicht so sehr über Beruf und Karriere definieren wie Männer. Das darf man gerade noch sagen. Weiter: Wenn Frauen keinen Bock mehr auf ihren Job haben oder keinen Bock, ihre Ausbildung zu Ende zu machen, werden sie halt schwanger und sind für ein paar Jahr das Problem los. Das darf man schon nicht mehr sagen, ist aber trotzdem wahr. Weiter: Frauen sind nicht so ehrgeizig, sind oft sogar faul und verlassen sich auf Männer. Musikkolleginnen haben sich oft beklagt, warum es so wenige Musikerinnen gäbe. Neben allen Steinen, die ihnen von den bösen Jungs in den Weg gelegt werden, kommt es aber nie zur Sprache, dass kaum ein Mädchen sich mit seinem Instrument, seinem Sound mal richtig beschäftigt und übt, sodass sie mit ihrer Band weiterkommen könnte. Nein, sie macht ein Mädchenduo, wo dann beide auf niedlichen Geräten rumdrücken und dazu ein bisschen singen. Bei Soundchecks wissen Musikerinnen oft nach Jahren nicht, wie sie ihren Sound einstellen sollen und jammern über die gemeinen Feedbacks, die enstehen.Ich will mich gar nicht ausnehmen. Als ich vor ein paar Jahren in Ludwigsburg im JuZ aufgetreten bin, war mein Bruder da. Hinterher sagte er zu mir, freundlich und verständnislos: „Mensch, wenn ich so viele Jahre auf der Bühne stehen würde wie du, hätte ich aber schon mal richtig gelernt, Gitarre zu spielen.“Daran habe ich lange denken müssen. Weil da eben genau dieser Unterschied drinsteckt.
Seite 80 f.
Wegen Textpassagen wie dieser ist das Buch ein harte Prüfung für alle Beteiligten. Der Reverend muss bei aller Lobhudelei auch viel einstecken. Der linke Verbrecher Verlag hat es veröffentlicht, auch wenn diverse im linken Spektrum eher wenig konsensfähige Meinungen vertreten werden. Und schließlich wird der mutmaßlichen Leser*innen-Klientel viel an diesen teils befremdlichen Aussagen zugemutet, die in der Indieblase Seltenheitswert haben.
Genau deswegen ist die Veröffentlichung so wertvoll. Klare Worte werden in alle Richtungen verteilt. Und doch scheint es so, als habe der Reverend in der gemeinsamen Zeit ordentlich abgefärbt.
Da lebt man seit zwanzig Jahren in Berlin und denkt, man wäre die Creme de la Boheme, und dann kriegt man durch die Perspektive eines anderen [Reverend] plötzlich mit, wie saturiert man eigentlich geworden ist und wie piefig diese Indie-Avantgarde sein kann.
Seite 97 f.
In jedem Kapitel geht es um den Reverend, eingebettet in die eigenen biografischen Episoden von Almut Klotz. Es sind seine Empfindsamkeit, das Übersehenwerden, und eben die ganzen Ansichten, die sich so sehr mit ihrer eigenen Sozialisation in Berlin beißen. Es ist die nahezu verzweifelte Suche nach Gemeinsamkeiten, selbst nach Jahren der Beziehung.
Reverend sagte oft: „Dir reicht ja schon die Idee. Die Ausführung ist für dich gar nicht wichtig.“ Und das traf es genau.
Seite 81
Diese Aussage bezüglich des Musikschaffens scheint treffend zu sein, und ist interessanterweise die Umkehrung eigentlich aller anderen Ansichten im Text. Der Reverend ist voller Meinungen und Theorien (die, so wie sie von Almut geschildert werden, oft an der Grenze zur Verschwörungstheorie kratzen, oder auch mal die Grenze überschreiten), aber im wirklichen Leben mit vielen Menschen überfordert, während es bei ihr umgekehrt der Fall ist.
Dem Reverend fehlt es nicht am alllgemein verbreiteten Kunstschaffendennarzissmus, aber er hat es nie geschafft ihn ausreichend zu befriedigen (laut Buch, wer weiß wie es sich in der Realität darstellt). Ihm einen Großteil ihrer Autobiografie zu widmen ist deshalb, trotz einiger schonungslosen Darstellungen, ein schönes Geschenk von Almut Klotz an den Reverend.
Mögen manche Aussagen auch befremden – das Buch ist durchaus unterhaltsam und offenbart eine erfrischende Perspektive auf einen interessanten Menschen aus Hamburg und den Indieschmonzes in Berlin. Und dazwischen Almut Klotz, die mit dem Reverend alt und glücklich hätte werden sollen. Scheißkrankheit.
PS: Ja, während des Lesens und Schreibens liefen alte Lassie Singers-Alben. Es ging nicht anders.
a) Die Rest of Lassie Singers hat eines der tollsten Booklets in der Geschichte von CD-Booklets. Die sollte wirklich mal öfter aus dem Schrank geholt werden.
b) Weit weniger kreativ als ‚Fotzenfenderschweine‘, aber sehr passend hätte das Buch natürlich auch „Ich glaub ich hab ein Faible für Idioten“ heißen können.
c) oder wahlweise „Wer keinen Sitzplatz kriegt, muss immer stehen.“
Dienstag, 5. Juli 2016
Crowdfunding: "Digital Slave" von Pollytikk
Die gute alte Albumfinanzierung per Crowdfunding hat ein Problem: wahnsinnig viele Projekte, und die lohnenswerten rauszupicken ist mühsam. Wir haben in der Vergangenheit schon das ein oder andere empfohlen, und es ist mal wieder an der Zeit die Aufmerksamkeit eine Crowdfunding-Aktion zu lenken. Pollytikk macht schöne Musik, aber das Geld für ein professionell produziertes Album in Berlin per Gagen zu verdienen ist so utopisch wie ein klassischer Plattenvertrag für das (noch) ganz unbekannte Projekt. Außerdem ist sympathisch, dass von dem Geld auch die Studiomusik*innen bezahlt werden sollen. Das ist ja leider nicht selbstverständlich.
Die Summe von mindestens 4500€ ist ambitioniert, aber nötig. Dass das Album absolut hörenswert wäre, ist ziemlich sicher. Es möge hiermit empfohlen sein eine kleine, risikolose Vorfinanzierung zu leisten.
Wer nicht ganz die Katze im Sack kaufen möchte, kann sich durch diverse Demos hören:
promo picture: ©Perdo Pina-Vasconcelos
Donnerstag, 23. Juni 2016
Video des Tages: "Heiß" von Nina Hagen
Es ist aber auch wieder heiß. Nina Hagen empfiehlt eine kalte Dusche. In der Tante Pop-Redaktion meutern die Angestellten, weil die Büros nicht klimatisiert sind, aber die Peitsche wird unerbittlich geschwungen. Kalte Duschen erst nach Feierabend!Donnerstag, 2. Juni 2016
Lied des Tages: Confessions Pt II von BadBadNotGood feat. Colin Stetson
Unknown
BadBadNotGood
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Colin Stetson
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Future Islands
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Innovative Leisure
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Samuel T. Herring
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Kennt hier jemand BadBadNotGood? Nein? Das sollte sich bitte sofort ändern. Diese vier (links halb entblößt zu sehenden) Herren machen das, von dem in den meisten Pressetexten gefaselt wird, zu dem aber dann mindestens 80 Prozent der angepriesenen Bands doch nicht fähig sind: Genres zu mischen und musikalische Regeln dermaßen zu überstrapazieren, dass sie sie im Sekundentakt zu brechen scheinen.
BadBadNotGood haben für den 8. Juli ihr neues Album 'IV' angekündigt, das bei dem nicht minder eigenwilligen Label Innovative Leisure erscheint. Als erstes veröffentlichten BBNG (Abkürzungen sind manchmal sinnvoll. Aber auch wirklich nur manchmal) bereits den Song 'Time Moves Slow' (warum auch immer - bei Soundcloud ist er für Deutschland nicht verfügbar, wenn auch veröffentlicht), bei dem auch Samuel T. Herring von den Future Islands mitmischt. 'Seasons' ist bekannt, ja? Weil: eines der schönsten Lieder auf dieser Welt.
Worauf dieser Text jetzt nun eigentlich hinaus wollte, war ja aber BadBadNotGood. Ach, Abkürzungen sind doch eigentlich immer doof und nur etwas für faule Menschen. Jedenfalls, diese kanadische Band hat nun einen weiteren Song veröffentlicht, bei dem der grandiose Saxophonist Colin Stetson die Hauptrolle spielt. Wenn die Welt eine gerechte wäre, dann würde 'Confessions Pt II' ein Sommerhit werden. Bis dahin hoffen wir einfach darauf, dass genügend Menschen Freude an diesem Lied finden und es sich mindestens 25x pro Tag anhören. Wie wir eben.
Mittwoch, 1. Juni 2016
Status Pop :: Eine Kolumne // Wie hören und entdecken Jugendliche heute Musik?
Unknown
AC/DC
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Kolumne
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Little Mix
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One Direction
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Selena Gomez
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Status Pop
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The Beatles
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Wir bei der Tante fragen uns oft, wie es möglich ist, verschiedenste Aspekte aus verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten.
Aus diesem Grund sind wir unglaublich froh, dass wir diese Kolumne hier ins Leben rufen können. In regelmäßig unregelmäßigen Abständen werden Schüler des Lycée Ermesinde Beiträge bei uns veröffentlichen. Über (Pop-)Kultur und allerlei Sachen, die sie beschäftigen und interessieren. Zwischendurch werden wir hier auch einige Texte aus ihrer Schülerzeitung 'Status Quo' veröffentlichen - die wir um Längen interessanter finden, als das, was die meisten 'Journalisten' Tag für Tag in die Welt posaunen. Wir wünschen viel Freude beim Lesen!
Dienstag, 31. Mai 2016
Udo Lindenberg - Daumen im Wind
Uns ist ja schon einmal aufgefallen, dass Udo Lindenberg mal ganz und gar großartig war. Wir wollen seinem heutigen künstlerischen Schaffen auch nicht unbedingt unterstellen, schlimm zu sein. Nur können wir da nicht so viel mit anfangen. Dass Herr Lindenberg auf seine älteren Tage so erfolgreich ist, das gönnen wir ihm. Und wenn es nur wegen der Lieder ist, die man auf seinem Album 'Daumen im Wind' finden kann (1972).
Noch verrückter als die Tatsache, dass es sehr lange brauchte, bis mir die Bedeutung Udo Lindenbergs vor seinem Comeback bewusst wurde, ist die, dass eine ARD Dokumentation daran Schuld ist. Man mag von Udo Lindenberg halten, was man will, er sagt ziemlich unterhaltsame Sachen und der Großteil davon ist auch noch verdammt klug. Nun und damals, da war er wohl einer der revolutionärsten deutschen Musiker. Wirklich.
Nicht nur, dass er ein ziemlich gewitzter Schlagzeuger war, beispielsweise als Gastmusiker von Klaus Doldinger - Udo Lindenberg hat es verstanden, Musik zu machen, die mit deutschen Texten nicht annähernd so holprig klingt, wie ein Großteil deutschsprachiger Musik. Teilweise heute noch. Und er hat grandiose Melodien geschrieben.
In der bereits erwähnten ARD Doku, die ganz ok und doch zeitweise wie ein reiner Werbefilm daherkam, den nur Udo Lindenberg selbst zu unterbrechen wusste, lief kurz ein Ausschnitt eines Liedes. 'Daumen im Wind' ist gleichzeitig auch der Titelsong des 1972 erschienenen Albums von Lindenberg. Und so wundervoll folkcountryliedermacherig eben dieses Lied klingen mag, so ist es nicht nur überhaupt nicht wegweisend für das gesamte Album, sondern eine langsame Annäherung an das, was noch passieren wird.
'Good Life City' ist ein Juwel von einem Lied. So herrlich unvorhersehbar. Und es zeigt ungefähr das, was 'Daumen im Wind' in voller Länge macht: Stilrichtungen vermischen, keinen Gedanken an Mainstream oder Underground zu verschwenden und vor allem, Texte und Musik hervorzubringen, die mit Udo Lindenbergs durchaus vorlauten Art zu vergleichen ist. Textzeilen wie "Mein Onkel ist Zauberer, in Bonn am Rhein. Kaninchen im Zylinder und Tauben im Hosenbein. Hokuspokusmann, hat 'ne Menge drauf. Doch eines gibt's, was er nicht kann, eine bessere Welt kann auch er nicht zaubern. Da muss man sich schon selbst drum kümmern und ich fang' jetzt damit an." Herrlich.
Plötzlich findet man sich auf 'Daumen Im Wind' in jazzigstem Gegnidel wieder und keine Minute später sind da ganz große Pop-Momente dabei. Mag ja sein, dass wir da einige Jahre auf dem Schlauch standen. Aber wie die Tante Pop nun einmal sagt: es muss ja nicht immer neu sein. Hauptsache man entdeckt es (für sich) und die Musik macht das, was sie kann: begeistern. Udo Lindenbergs 'Daumen im Wind' macht das. Manchmal, da berührt dieses Album auch. Und verdammt noch mal, das ist toll. Denn selbst ein schnulziges Lied wie 'Hoch im Norden' hat da ganz tief in sich drin eine plakativ verpackte, einfache Wahrheit. Zudem scheint es selbst eine Band wie Dr. Dog (die uns sehr, sehr, sehr am Herzen liegt) auf seltsame Art erreicht zu haben. Anders ist uns die Ähnlichkeit mit ihrem 'Distant Light' nicht zu erklären. Aber nun wirklich nicht. Udo Lindenbergs 1972er Ich muss irgendwo noch auf Tour gehen. In Amerika. Oder so.
Im Ernst, ein Lied wie 'Alkoholmädchen' beschreibt etwas, mit dem sich sehr viele Menschen gar nicht erst beschäftigen möchten. Schon gar nicht in solch einfachen Worten. Wenn, dann muss es metaphorisch umschrieben werden. Nein, muss es nicht.
Donnerstag, 19. Mai 2016
Status Pop :: Eine Kolumne // 'Deadpool' - Filmrezension
Wir bei der Tante fragen uns oft, wie es möglich ist, verschiedenste Aspekte aus verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten.
Aus diesem Grund sind wir unglaublich froh, dass wir diese Kolumne hier ins Leben rufen können. In regelmäßig unregelmäßigen Abständen werden Schüler des Lycée Ermesinde Beiträge bei uns veröffentlichen. Über (Pop-)Kultur und allerlei Sachen, die sie beschäftigen und interessieren. Zwischendurch werden wir hier auch einige Texte aus ihrer Schülerzeitung 'Status Quo' veröffentlichen - die wir um Längen interessanter finden, als das, was die meisten 'Journalisten' Tag für Tag in die Welt posaunen. Wir wünschen viel Freude beim Lesen!
Dienstag, 17. Mai 2016
Funkelnagelneu: 'First Session' von Autumn Sweater
Eine gewisse Distanz zu der Musik zu haben, die man mag (oder eben auch nicht) ist nicht ganz unwichtig, wie wir in diversen Diskussionen bereits festgestellt haben. Zumindest eine persönliche Distanz: positive Erlebnisse mit einem Musiker/ einer Musikerin können die Wahrnehmung ihrer Kunst ebenso sehr beeinflussen, wie negative.
Doch darum soll es ja eigentlich gar nicht gehen. Sondern um vier Herrschaften, die sich Autumn Sweater nennen. Wir könnten sogar versprechen, dass das vier sehr dufte Typen sind, aber das ginge zu weit. Und eben das soll ja nicht passieren. Ach, wollen wir einfach nur sagen: hört euch diese sechs Lieder mal an. Das macht Spaß. Das reicht doch auch als Grund, oder?
Doch darum soll es ja eigentlich gar nicht gehen. Sondern um vier Herrschaften, die sich Autumn Sweater nennen. Wir könnten sogar versprechen, dass das vier sehr dufte Typen sind, aber das ginge zu weit. Und eben das soll ja nicht passieren. Ach, wollen wir einfach nur sagen: hört euch diese sechs Lieder mal an. Das macht Spaß. Das reicht doch auch als Grund, oder?
Sonntag, 15. Mai 2016
I have been to the mountain and I have walked on his shore. I have seen. But I can't see him no more. - Sonntagsmusik #11
Unknown
Alexis Taylor
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Charlotte Cornfield
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Damien Jurado
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Die Regierung
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Illute
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Kevin Morby
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Martha Rose
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Masha Qrella
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Plants And Animals
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Portico Quartet
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Sonntagsmusik
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Sturgill Simpson
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Tom Liwa
Keine Kommentare
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Die letzte Zeit war ein wenig grau. Um nicht zu sagen, schleierhaft. Musikalisch, wie auch wetterbedingt. Aber, lasst euch gesagt sein: die trüben Zeiten sind vorbei. Das Gemüse im Garten wächst ja schließlich auch schon. Darum sollten wir uns alle freuen, dass heute Sonntag ist, kommt ja schließlich nur einmal in der Woche vor. Welt aus, Sonntag an. Wir hätten da ein paar Lieder als Soundtrack.
Freitag, 13. Mai 2016
Lied des Tages: And Here Comes The Sun von The Wise Dude's Revolver
Warum Radio eigentlich immer noch das beste Medium ist, Musik zu vermitteln? Hätte man im Vorfeld gesagt, dass da jetzt der Song 'And Here Comes The Sun' von einer Band namens The Wise Dude's Revolver laufen würde, hätte eventuell irgendein Hitradio-Sender für kurze Zeit einen weiteren (und einen zu viel) Hörer bekommen. Clever wie dieser Moderator aber war, hat er erst das Lied laufen lassen. Was für ein Glück!
'And Here Comes The Sun' ist seit sehr, sehr, sehr langer Zeit ein Lied, dass es schafft einfach mal für fast sechs Minuten die Zeit stehen zu lassen. Egal, wie oft du es hörst. Es wabert, es brummt ein bisschen, vor allem verbreitet dieses Lied eine Leichtigkeit und Einfachheit, das ist wunderbar. Fast hätte man es sich als Instrumental gewünscht - so wie die Stimme dann aber trotzdem einsetzt, gibt sie dem Lied nur noch mehr unaufdringliche Intensität.
Und da ist es dann auch egal, dass man dieser tollen französischen Band zumindest ganz kurz entgegenrufen möchte: Leeeeeeute! Dann wiederum denkt man sicher aber, sollten sie den Namen wirklich toll finden, dann ist es ja eigentlich auch egal. Solange sie Lieder wie 'And Here Comes The Sun' schreiben und diese dann auch bei möglichst vielen Menschen ankommen (Hallo, Welt! Hör mal rein, es gibt zwar keinen Hype, aber das ist verdammt gute Musik!), ist die Welt doch in Ordnung. Zumindest für sechs Minuten.
Und da ist es dann auch egal, dass man dieser tollen französischen Band zumindest ganz kurz entgegenrufen möchte: Leeeeeeute! Dann wiederum denkt man sicher aber, sollten sie den Namen wirklich toll finden, dann ist es ja eigentlich auch egal. Solange sie Lieder wie 'And Here Comes The Sun' schreiben und diese dann auch bei möglichst vielen Menschen ankommen (Hallo, Welt! Hör mal rein, es gibt zwar keinen Hype, aber das ist verdammt gute Musik!), ist die Welt doch in Ordnung. Zumindest für sechs Minuten.
Donnerstag, 12. Mai 2016
Status Pop :: Eine Kolumne
Wir bei der Tante fragen uns oft, wie es möglich ist, verschiedenste Aspekte aus verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten.
Aus diesem Grund sind wir unglaublich froh, dass wir diese Kolumne hier ins Leben rufen können. In regelmäßig unregelmäßigen Abständen werden Schüler des Lycée Ermesinde Beiträge bei uns veröffentlichen. Über (Pop-)Kultur und allerlei Sachen, die sie beschäftigen und interessieren. Zwischendurch werden wir hier auch einige Texte aus ihrer Schülerzeitung 'Status Quo' veröffentlichen - die wir um Längen interessanter finden, als das, was die meisten 'Journalisten' Tag für Tag in die Welt posaunen. Wir wünschen viel Freude beim Lesen!
Aus diesem Grund sind wir unglaublich froh, dass wir diese Kolumne hier ins Leben rufen können. In regelmäßig unregelmäßigen Abständen werden Schüler des Lycée Ermesinde Beiträge bei uns veröffentlichen. Über (Pop-)Kultur und allerlei Sachen, die sie beschäftigen und interessieren. Zwischendurch werden wir hier auch einige Texte aus ihrer Schülerzeitung 'Status Quo' veröffentlichen - die wir um Längen interessanter finden, als das, was die meisten 'Journalisten' Tag für Tag in die Welt posaunen. Wir wünschen viel Freude beim Lesen!
Dienstag, 10. Mai 2016
Bastian Wadenpohl - Griesgramgrüße aus dem Gartencafé
Die gute alte Liedermacherei kann viel bieten. Bard*innen berichten aus ihrem Soziotop, das uns meistens vertraut scheint, aber doch einen ganz eigenen Mikrokosmos zur Schau stellt. Im vorliegenden Album Griesgramgrüße aus dem Gartencafé erwartet uns nicht die dem Titel nach zu befürchtende Hölle alliterierender Wörter. Vielmehr ist der Reimkunst, entsprechend der Erwartungshaltung ans Liedermacher*innentum, in diversen Variationen reichhaltig Genüge getan. Die Form allzu ausschweifend zu beschreiben erscheint allerdings müßig. Meistens bleibt Bastian Wadenpohl alleine mit Stimme und akustischer Gitarre. Die drei Ausnahmen lockern das Album etwas auf, und Auflockerung braucht das Genre am allermeisten.
Bastian Wadenpohls Mikrokosmos heißt Wuppertal, früher mal Monheim, wie dem Steckbrief zu entnehmen ist. Seine Lieder sind allerdings in den meisten Fällen in einen urbaneren Rahmen übertragbar. Vor allem 'Straßenbahnromanze‘ erzeugt dieses stickige Bild der Zombies und sozial Abgehängten im Öffentlichen Personennahverkehr, die oft kaum mehr wahrgenommen werden. Hier finden sich zwei von ihnen, und der Kitschfaktor ist einigermaßen hoch („Dank der [Vollbremsung] flog sie in seine ratlosen Arme, und quasi augenblicklich was das Leben wir im Pilcher-Roman.“) Es muss kritisch festgehalten werden, das mit „quasi“ und „Pilcherroman“ zwei der schlimmsten Wörter der deutschen Sprache in einem Satz verwendet werden. Noch dazu zündelt der Sänger im Lied mit dem Höllenwort „Griesgramgruppenbild“ gefährlich mit dem schon erwähnten Alliterationsfeuer. Es bleibt allerdings glücklicherweise eine Ausnahme, denn ansonsten müsste ein Wuppertaler Barde mit einem Wörterbuch verhauen werden. Außerdem holt er mit der lyrischen Antipode 'Kleine Stadt‘ die Kleinkunstkohlen wieder aus dem Keu...Feuer. Wie alle Themen ist auch das der Kleinstädterei ein beliebtes, völlig zu recht und immer wieder mit Hachja-Moment. An Bernd Begemanns 'Deutsche Hymne ohne Refrain‘ kommt im deutschsprachigen Kosmos eigentlich kaum etwas heran, aber 'Kleine Stadt‘ hat viel Schönes.
Sag, kleine Stadt, wo sind die Freaks?Das sind die, die du vertreibst, weil jeder Clown die Krise kriegt, wenn du vor Vergnügen kreischst.Ja, kleine Stadt, wo sind die Freaks?Nur Bürgersülze weit und breit, im Schützenheim rülpst einer „Peace“, die nächste Petze steht nie weit.
Ach kleine Stadt, ich glaub der Nebel in dem du so gern liegst, der strömt den Menschen aus den Por‘n.Karneval trägt Herr Schmitz Säbel.Vorsicht, antik, wie der Rest der Uniform.
Neben etwas Selbstmitleid hier und da bietet das Album diverse vortreffliche Momente. Das entschleunigend lethargische Faulenzlied 'Noch immer nichts getan‘ („Und sing 'nen Abgesang auf allen Tatendrang, lehn mich ein Stück weit zurück und mach den Stuhl zum Untertan, und da der Neuanfang wohl auch noch warten kann, hab ich noch immer nichts getan.“) gesellt sich zum bettmenschig lethargischen Faulenzlied 'Bis die Matratze streikt‘ („Sag ihr, ich lieg im Bett und streike, und furz die Laken voll, und wälz mich auf die Seite.“) Ein schönes Paar, die Lieder. Ein anderes schönes Paar sind 'Für mich nicht‘ und 'Am Rhein‘. Sie finden sich in der Ungreifbarkeit von Realität. Ersteres ist eine Verweigerung von Eskapismus im eigenen Leben im Spagat mit der Nichtakzeptanz der kapitalistischen Realität, während 'Am Rhein‘ sehr gelungen die Problematik der eurozentristischen Perspektive auf globale Tragödien thematisiert - wer entspannt am Rhein sitze, mag nicht in der Lage zu sein sich Krieg und Hunger vorstellen zu können. Das ist so wahr wie unbegreiflich, welches Glück darin liegt beim Geburtenlotto sechs Richtige mit Zusatzzahl gezogen zu haben. Mit dem Gedanken sollten wir an dieser Stelle innehalten, die kleinen und großen Dramen des besungenen Kosmos in Relation zu echtem Elend setzen, und die Leichtigkeit genießen, mit der Bastian Wadenpohl entgegen des ersten Eindruckes dieses Album füllt. Anfänglich durchdrang eine Schwere die Worte und die Stimme, aber nach mehrmaligem Durchlauf weicht das immer weiter auf.
Griesgramgrüße aus dem Gartencafé erscheint am 24.06.2016 bei RETAP. Alle Infos unter bastian-wadenpohl.de
Montag, 2. Mai 2016
Tante Pop verlost: 2x2 Tickets für Telegram
Telegram haben mit ihrem Song 'Follow' eines der eingängigsten Musikstücke überhaupt zustande gebracht. Glaubt niemand? Pah. Wir schon. Zudem machen die Herrschaften etwas Grundsolides: Gitarrenmusik nach altbekannten Rezepten. Und das können gar nicht so viele, auch wenn einem das gerne so verkauft wird. Die Musik neu erfinden, das kann ja auch nicht jeden Tag passieren. Ziemlich gute und unterhaltsame Musik zu machen, das ist etwas sehr Großartiges. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr, heute 2x2 Tickets für die Tour der Band durch Deutschland zu verlosen, die übermorgen beginnt. Wir können versprechen: das wird unterhaltsam.Wer also gerne zu einem der Konzerte gehen möchte, schreibt recht flugs eine Mail mit dem Betreff "Telegram" an dieabenteuerdertantepop[at]gmail[dot]com.
04. Mai - München | Milla
05. Mai - Berlin | Musik & Frieden
06. Mai - Leipzig | Ilses Erika (Yoo Doo Right)
07. Mai - Hamburg | Molotow (Motorbooty-Live!)
Viel Erfolg und vor allem viel Spaß! Womit? Hiermit:
Montag, 25. April 2016
Die L'age D'or-Videoschatzkiste
Christian
...und sonst so
,
Bewegtbilder
,
Das neue Brot
,
Die Aeronauten
,
Die Regierung
,
Fink
,
L'age D'or
,
Label
,
Nils Koppruch
,
Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs
,
Stella
,
Von Spar
Keine Kommentare
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Wann mag wohl der Zeitpunkt sein, an dem alle 80er und 90er Jahre Videoschätze auf Youtube zumindest für die 10er gesichert und dem großen Publikum zur Verfügung gestellt sein werden? Clips, die die Welt in den 90ern mangels Rotation auf den Musiksendern kaum gesehen hat, liegen auf dem digitalen Silbertablett. Auch im Jahr 2016 überraschen plötzliche Wiederveröffentlichungen. Wir reden von L'age D'or, dem überguten Hamburger Indielabel, das so gegen 2007 seine Restbestände verramscht und die Pforten geschlossen hat. Die Untoten haben jetzt einen Youtube-Channel, und der kann sich sehen und hören lassen.
Dabei sind einige ganz gut bekannte Videos, wie 'Universal Tellerwäscher'. Manche weniger bekannte tauchten in den vergangenen Jahre auch mal im Internet auf, aber einige feiern ihre Premiere im Internetzeitalter.
Besonders schön sind die alten Schätze von Die Regierung, bzw. Tilman Rossmy, dessen Bedeutung für die Musiklandschaft immer wieder betont werden muss. Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs haben in den 90ern ein paar schöne Noir-Aufnahmen vom Nachwende-Berlin verarbeitet, und die Fink-Videos erinnern mal wieder daran, dass Nils Koppruch fehlt.
Stella, Aeronauten, Von Spar, Schorsch Kamerun etc. - die Schatzkiste wurde mit allerlei hübschen Videos gefüllt, und wartet darauf rauf und runter gestreamt zu werden.
Die (momentane) Lieblingsentdeckung ist allerdings 'Penis' von Das neue Brot.
Mittwoch, 20. April 2016
Funkelnagelneu: "No Spook" von Charlotte Cornfield
Musikvideos, in denen einfach nur 'performt' wird, sind ja meistens so medium. Hier wird die Rolle weiter gereicht und garniert mit nostalgischen Super-8-Filmchen. Das Video hat eine bezaubernde Schönheit, die wir natürlich verbreiten wollen. Auch soll auf das neue Album namens Future Snowbird von Charlotte Cornfield aufmerksam gemacht werden, das es überall in diesem Internet zu kaufen und zu streamen gibt.
Samstag, 2. April 2016
Danny Dziuk - Wer auch immer, was auch immer, wo auch immer
„Beim Namen fängt's an, schon der ist nicht klar.“ Ja, stimmt tatsächlich. Herr Dziuk klagt dieses Leid singend auf seinem neuen Album, und selbst unsereins als langjähriger Fan muss an dieser Stelle gestehen, wirklich sehr viele Jahre bei der Aussprache falsch gelegen zu haben. Korrekt wird es [ʤʊk] gesprochen, ungefähr.
Lange hat er sich Zeit gelassen für neue Soloambitionen. Was viele Menschen nicht wissen – auf dem letzten Album Freche Tattoos auf blutjungen Bankiers erschien mit 'Mein schönes Berlin' das mitunter beste Lied über die hippe Berliner Gegenwart im 21. Jahrhundert (City-West nicht inklusive), und 'Halber Staat' ist eines der smartesten Statements zur rechten Gewalt in Deutschland. Aber das war das letzte Album, richten wir lieber den Blick und unsere Erwartungen gen Wer auch immer, was auch immer, wo auch immer. Auch hier geht es recht politisch zu. 'Halber Staat' erfährt seine Fortsetzung im flotten 'Ja, man darf (Demokratie)', das an Menschen adressiert ist, die behaupten, dass diverse Dinge nicht gesagt werden dürfen.
Und ja, man darfMan darf in diesem Land beinah alles sagenNur muss man aber dann auch das Echo ertragen
Herauszuposaunen, wonach sie alle giernDabei aber selbst sich als Opfer aufzuführnUnd unterdrückte Mehrheit, die sich ja nur wehrtGegen gender-linke böse MächteUnd verkehrt sich auch die ganze Welt gegen sie – egal – hat sich halt verschwornSie ha'm halt keine Wahl und müssen immer nur Rattenfängern nach ins Gestern
Das Lied würde eine gute Single hergeben. Heavy Rotation auf Antenne Brandenburg, die Vorstellung ist zu gut. Der Belehrung zum Thema Demokratie schließt sich die selbst erklärende (fast) Solopiano-Utopie 'Arschlochfreie Zone' an. Viel Text, viel Pamphlet, aber zum Schunkeln.
Eine weitere gesellschaftliche Großbaustelle darf nicht fehlen – 'Berliner Straße' und 'Zu groß, um zu scheitern' beklagen die allbekannten Zwänge und Dogmen des Kapitalismus. Letzteres bietet nochmal einen schönen Berlin-Moment, der auch gut zu 'Mein schönes Berlin' gehören könnte.
Glaub, ich dreh mal ne Runde um's Tempelhofer FeldAll die Drachen am Himmel, all das fehlende GeldUnd dieser Hauch von EdenAuf das es keinerlei Hoffnung für jeden gibt, der denkt, er sei zu groß, um zu scheitern.
Danny Dziuk macht aus dem prekären, aber freigeistigen Künstlerleben feinsinnige Popsongs, die auch mal in Liebeserklärungen und zwischenmenschliche Sehnsüchte abgleiten. Die befinden sich durchaus das ein oder andere Mal in der Grauzone zur Schmalzigkeit, aber immer elegant getextet. Ein besonders schönes Beispiel ist 'Shakespeare-Himmel (überm Zaun)', mit der schon von eben jenem ausführlich bearbeiteten Problematik der Eifersucht. Es ist der Emo-Moment des Albums.
Sag mir wer, was soll ich machen?Kann hier wer die Zukunft sehn?Sollt ich heulen oder lachen?Oder zu meinem Pailletten-Mädchen gehen?Gib mir'n Samariter-Kuss, ich nähm ihn gern grad.Stellt sich doch das Problem nicht: wie lang muss ich warten, sondern wie lang kann ich noch.
Zum Glück macht er am Ende des Liedes nicht den Werther. Das mag auch beim düsteren 'Borderline' der Gedanke sein. Das Drama schwingt sehr laut mit, und so ein bisschen stellt sich das Gefühl ein, welches Rio Reiser auf seinem Album Himmel & Hölle mit dem 'Eislied' verarbeitet hat.
Insgesamt hält das neue Album eine schöne Balance aus kleinen und großen Dramen und Freuden. Dystopie und Utopie, alles in zwölf Lieder verpackt. Die teilweise sehr autobiografische Schreibe des Danny Dziuk (DSCHUCK!), ob über das Tourleben oder missverstandene Charaktereigenschaften, mixt sich sehr gut mit der Betrachtung der Dramen anderer.
Freudig erwarten wir schon das nächste Danny Dziuk-Album, das hoffentlich irgendwann vor 2024 erscheint. Abschließend soll nochmal 'Alien', das schön schwofige Wie-spricht-man-den-Namen-aus-Lied, zitiert werden.
Auch hab ich nie – wie's sonst zum Mucker heut dazugehörtAls erstes Jura oder auch nur BWL studiertDa steh ich auf'm SchlauchUnd ich trink und ich rauchWie jeder andere coole Alien auch
Mh, kenn' Sie denn ansonsten außer mir keinen Alien?Die sind nur froh im AnderswoUnd fressen Stacheldraht am liebsten rohUnd sagen sowas auch nicht einafch soUnd reimen freundlch wie ein...Känguro!
Wer auch immer, was auch immer, wo auch immer erscheint am 08. April 2016. Alles zum Album bei dziuks-kueche.de, oder (natürlich) bei Facebook.
Montag, 28. März 2016
Video des Tages: "Erdowie, Erdowo, Erdogan" von extra 3
Die künstlerische Qualität sei mal hinten angestellt (obwohl, zumindest das Original ist bei Lichte betrachtet ein ganz nettes Lied, und Jan Delay hat es einst gekonnt verfeinert).
Allerdings möchten wir der Bitte von Herrn Erdogan gerne Folge leisten, der öffentlich darum bettelt, dass das Video möglichst breit geteilt wird. Bitteschön.
Funkelnagelneu: "Keys" von Masha Qrella
Das Lied durfte die Öffentlichkeit bereits letztes Jahr auf Berlin Songs Vol. 4 hören, und jetzt, kurz vor Albumveröffentlichung bekommt es noch ein Musikvideo spendiert. Gut, das Video nimmt nicht unbedingt Roland Emmerich-Ausmaße an, aber wenn das Budget nur für zwei BVG-Einzeltickets à 2,70€ reicht, gibt es eben nicht ganz so viele Spezialeffekt.
Egal, das Lied spricht für sich, und es muss auch mal etwas der allgemeinen Hibbeligkeit entgegen gesetzt werden. Außerdem ist es ein zusätzlicher Anreiz das gleichnamige Album alsbald zu erwerben, damit sich die Masha Qrella mehr Musikvideos leisten kann.
Montag, 21. März 2016
Dirk Darmstaedter - Beautiful Criminals
Passend zum herannahenden Sommer hat Dirk Darmstaedter ein neues, der jahreszeitlichen Stimmung entsprechendes Album veröffentlicht. Beautiful Criminals durchwandert in von ihm gewohnt leichtfüßigen Variationen popmusikalische Trampelpfade. War das anschaulich oder doch eher verwirrend formuliert? Wir wollen schließlich eben jene nicht stiften, aber auch nicht nüchtern vom Album von vorne bis hinten berichten. Vielmehr sehen wir uns in der Verantwortung, das ideale 'Setting' für den Genuss zu liefern. Es sollte auf jeden Fall warm genug sein, sagen wir mal 25 Grad. Sonnenbrille, Liegestuhl und kühles, nichtalkoholisches Getränk sind angemessen, auch wenn das Werk keinen ausgemachten Fokus auf Happy-Pop legt, sondern vor allem textliche Melancholie mit allzu viel Schwermut vermeidender Musik kombiniert. Strand wäre deswegen auch maßlos übertrieben, vielleicht eher Balkon oder lauschiger Park.
So ein bisschen erinnert das alles an ca. 25 Jahre alte The Jazz Butcher-Alben, was durchaus nichts schlechtes ist. Es werden kaum grundsätzliche, weltbewegene Fragen verhandelt (das letzte Lied durchbricht das Schema), sondern eher kleine Nebenschauplätze des Erinnerungsvermögens beleuchtet. Dabei ergießt sich öfter mal ein Hauch Pathos, aber noch im völlig akzeptablen Maße, vielleicht 1/1000 Adele. Vereinzelt sind auch Bombastversuche angedeutet, die aber zum Glück nicht wirklich vollstreckt werden. Die Alltagsgeschichten und Erinnerungen sind eher getragen von einer permanenten Andeutung von Abenteuer, die mitunter nicht den Eindruck macht zu den Texten zu gehören, sobald diese mal nüchtern betrachtet werden. Das ist aber als Dirk Darmstaedter-Stilmittel nicht verwunderlich und auch nicht irritierend, sondern holt aus den Ideen mehr raus als das, was der/die gemeine Singer-/Songwriter*in finden würde.
Weil es als Vorabsingle gewählt wurde, möchten wir ein Lied doch namentlich erwähnen - 'Summer Camp Girls', eine etwas vergilbte Erinnerung an die Jugendzeit. Sagen wir mal so, es hat immer einen gewissen Creepyfaktor, wenn Männer mittleren Alters über 'Mädchen' singen. Als ein Stück WEIT entfernte Erinnerung geht es aber in Ordnung, und die männliche Midlife-Crisis braucht schließlich auch ihren Soundtrack. Fürs Album ist das Lied recht repräsentativ. Wer also mehr davon möchte, sollte dem Herrn Darmstaedter seine Tonträger abkaufen.
Alle Infos zum Album und dazugehöriger Tour unter www.dirkdarmstaedter.com
Dienstag, 1. März 2016
Verlosung :: 2x2 Tickets für Andrew Combs
Jawohl. Die Welt geht unter und wir ziehen die Spendierhosen an. Pardon, eigentlich mögen wir keinen Zynismus. Also noch einmal von vorn: Andrew Combs ist alsbald auf Tour durch Deutschland und weil er so wundervolle Musik macht, dürfen wir Tickets für seine beiden Solo-Shows in Köln und Berlin verlosen. Es gibt 2x2 Tickets pro Stadt!
04. März - Berlin | Privatclub
07. März - Köln | Luxor
Weil wir finden, dass ihr automatisch einen guten Musikgeschmack beweist, wenn ihr Andrew Combs sehen wollt, stellen wir auch erst gar keine Quizfrage. Pah.
Daher: wenn ihr gerne zum Konzert gehen möchtet, schreibt uns bis zum 3. März eine Mail mit dem Betreff 'Berlin' oder eben 'Köln' an: dieabenteuerdertantepop@gmail.com
Juhu!
Montag, 29. Februar 2016
Kitty Hoff - Plot Point Sieben
Bei Jazz und Chanson wagen wir uns auf bei der Tante Pop selten betretenes Terrain, bar des gebotenen Fachvokabulars. Aber, hinterm ausgelatschten Pfad des eigenen Musikhorizonts geht es natürlich weiter, wie schon der Lindenberg einst sang, also sinngemäß.
Im Grunde ist alles Pop, und aus der Perspektive schauen wir mal auf das neue Kitty Hoff-Album Point Plot Sieben (Spoiler: „42“ und „Drehbuchkonzept“ sind die Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Albumtitels).
Für die Band um Kitty Hoff gilt bezüglich des musikalischen Horizonts ähnliches – 'Was ich will (Oumpa 2)' steht kurz davor eine 1a Diskonummer zu sein. Eigentlich fehlt nur noch die sphärische Stimme im 70er Stil (liebe Remixer*innen…). Musikalisch ist die Bemühung um Abwechslung hörbar, denn in den 48 Minuten sind ausgedehnte Instrumentalteile, aber auch geraffte Momente zu hören. Es hält sich zwischen den präsenten Bläsern, Rasseln, Piano und Orgeln gut die Waage. Shuffle-Menschen entginge (wie so oft) ein Album, das als solches am Stück erhört werden sollte.
Inhaltlich bewegen sich die Texte zum Beispiel im dankbaren Feld der Zweisamkeit. Mal irreparabel gestört ('Konjunktiv'), mal glücklich verklebt ('Zusammen'). In 'BonnieundClyde' folgt die beim Titel erwartbare heroische Pärchenfluchtfantasie, die in der ersten Strophe ganz putzig mit einem der schwerwiegensten Verbrechen beginnt, nämlich dem Schwarzfahren.
Wer sich unter anderem 'Jazz' als ein musikalisches Label aufdrückt, und dann auch noch mit 'Jetzt oder nie' auf die in diesem Feld gern als 'Jazz oder nie' genutzte Bezeichung für Jamsessions anspielt, läuft akut Gefahr der Muffigkeit bezichtigt zu werden. Das so betitelte Lied über bleiernden Stillstand und dem Wunsch nach Aufbruch entgeht der Falle zum Glück.
„Jetzt oder nie, Herz und Mund und Tat und Leben, ab morgen wird’s von mir ein nagelneues Update geben. Ja!“
Antipodisch dazu verhält sich 'Wo nichts ist', das sich der Apathie verschrieben hat.
„Je suis plongée dans la prairie, in perfekter Apathie.Ohne Texte und Tamtan, niemand rennt und nichts kommt an.Tief im Vakuum der Zeit und zu keinenm Sprung bereit.“
Und wiederum passend dazu nörgelt 'Richtig und falsch' über die doofen doofen Wahlmöglichkeiten im Leben. Weg damit. Wozu gibt es Maschinen? Die sollen entscheiden. Halt, Moment. Das machen sie ja bereits im erheblichen Maße für uns, Stichwort 'Filterblase'. Die hätte als zusätzliche Strophe ganz gut in 'Was ist dran' gepasst, ein Lied über die von uns allen geteilte Verwirrung ob der sozialen Medien und ihre Wirkung auf unser Miteinander.
„Surfen ist schön zwischen Bloggertürmen und Fäkalienstürmen.Wir können es seh'n: das Ganze ist die Freiheit pur ohne Gesetz und Treueschwur.Wählen ist schon zwischen Profilegsichtern und neuen Liebeslichtern.Wir woll'n es seh'n wie einen großen Märchenwald, doch werden wir so langsam alt…Was ist dran an all den Netzten, in die wir selbstverständlich fall'n, denn wir woll'n Teil sein von uns allen.Was kommt dann nach Fallgesetzen, wenn wenn wir am Ende einsam sind?“
In diesem Sinne mit Peter Lustig: „Und jetzt: Abschalten!“
(Ok, das Album kann gerne noch eine Runde drehen…)
Freitag, 26. Februar 2016
Video des Tages: "Kleiner Wertekanon" von Illute
Ab und an finden wir Trost in Liedern. In diesen Tagen, in denen sich die Frage stellt, ob es vielen Menschen in Mitteleuropa zu lange zu gut ging, und sie deswegen ihre Empathie und die hart erkämpfte Aufklärung mangels ganz realer Erfahrungen gegen Kaltherzigkeit und Primitivität getauscht haben, brauchen wir auch Trost in Liedern. 'Kleiner Wertekanon' von Illute ist so ein kleines Stück Trost. Uns geht es genauso wie ihr, nur hat sie es geschafft den Gedanken in ein schönes Lied zu verpacken.
Das Stück findet sich übrigens auf dem gelungenen Album So wie die Dinge um uns stehn aus dem Jahr 2014.
Dienstag, 23. Februar 2016
Funkelnagelneu: "Out of Control" von Lush
Derzeit verlassen uns leider einige Größen der Popmusik, aber andere tauchen überraschend wieder auf. Schon die eigentlich sehr abwegige Reinkarnation der Violent Femmes versetzte uns in höchste Vorfreude. Nun sind also auch Lush tatsächlich wieder da, mit Tour, neuer EP und bald neuem Album. Vor 20 Jahren fand die Band ihren Höhepunkt und ihr Ende, und wir sind bis aufs Äußerste gespannt auf das, was nach 20 Jahren Bandpause entstanden ist. Hier nun das erste musikalische Lebenszeichen, das Musikvideo zum Titelstück der neuen EP Out of Control.
Freitag, 19. Februar 2016
Gratismusik: "Größte Treffer II" von Angelika Express
Einst wurden spärliche 12 Titel unter dem Namen 'Größte Treffer' gratis zur Verfügung gestellt. Jetzt gibt sich die auch an physischer Masse stetig zulegende Band spendabler (also sie werden mehr, nicht dicker, glaube ich zumindest). 35 Lieder sind im Paket, ganz frei zur privaten Verwendung nach Belieben.
Der geschenkte Gaul ist natürlich genügsam, freut sich aber sicherlich darüber mit monetären Brotkrumen gefüttert zu werden.
Im Herbst 2016 erscheint übrigens das neue Album Alkohol. Sollte es wieder die supermegadeluxelimitiert-Auflage geben, lohnt es sich bereits jetzt monatlich ein paar Euro in die Angelika-Spardose zu stecken. Jene Version des 2012er Albums Die feine englische Art wurde jedenfalls ein monolithischer Trumm mit gigantischen Ausmaßen, der seitdem die anderen Angelika Express-Platten im Plattenregal zerquetscht.
12 Lieder, gut. 35 Lieder, besser. Aber um der Band den richtigen Weg zu Größte Treffer III zu weisen, hier eine kleine Aufzählung: 'Ich bring dich besser um', 'Nico Päffgen', 'Damals im Weltraum', 'Lebenslänglich Beatles', 'Mutti war Berufssoldat', 'Zeitmaschine', 'Tagtraum', 'Die lachende Munition', 'Deine Arbeit', 'Liebeslieder gegen die Regierer', 'Platte für Platte', 'Tal der Freuden'
Dienstag, 2. Februar 2016
Ashia Bison Rouge – Odɘr
Für Konzeptalben gilt mehr als für jedwede andere Gattung: Geschmackssache. Solche Versuche können ordentlich in die Hose gehen. Ashia Bison Rouge legt allerdings eine gelungene Variante vor. Genauer gesagt heißt das Konzept 'Oder'. Richtig, der Fluss.
Ihm folgt das Album von der Quelle bis zur Ostsee. Ashia Bison Rouge erkundet ihre slawischen Wurzeln auf einer Entdeckungstour entlang des Laufes. Das Spannende an dieser Stunde musikalischer Flussfahrt ist die Uneinortenbarkeit in ein Genre. Mit einem Cello als Soloinstrument, oft begleitet durch eine Violine, verfällt das Album an einigen Stellen in Kammermusik. Die eindringliche, markante Stimme gibt dem ganzen Werk aber einen entgegengesetzten Dreh, der es auch wieder Pop, Folk, oder Blues, oder alles gleichzeitig sein lassen kann. Im Grunde ist es natürlich völlig unwichtig, denn was bei Konzeptalben zählt ist die Konsistenz. Es kann guten Gewissens gesagt werden, dass der Flusslauf an den Liedern nachvollziehbar ist. Gemeinerweise sind die Klischeebilder der Gegend in vielen Köpfen wohl die von einem äußerst dünn besiedelten Landstrich, dessen spärliche Besiedlung vor allem aus trotzigen und möglicherweise schrullig konservativen Einheimischen besteht. Solche Klischees müssen unterminiert werden, denn wer sich nicht auskennt, hat nichts zu melden. Zwar lässt das Album eben jene Vorurteile nicht unbedingt zu, doch mutet die bisweilen sehr getragene Vertonung nostalgisch an, entrückt von einer modernen, immer schneller rotierenden Welt.
Überhaupt, 'getragen' scheint ein angemessenes Wort zu sein. Auf dem Ganzen liegt eine Schwere, viel Moll, das nur an wenigen Stelle durchbrochen wird, beispielsweise wenn unvermittelt eine Ukulele einsetzt. Schon das zweite Lied 'Dig in Our Roots' klingt äußerst bedrohlich, als sollte hier ein Drama erzählt werden. Diese Stimmung dominiert das Album, unterbrochen von eher helleren Minuten wie 'We Travelled Above' oder das auffällig ukulelenlastige und sirenengesangsartige 'My Rock', in dem die Sirenengesänge des nahen Berlin sie in ihre Fänge, ins „dunkle, trübe Berliner Gewässer“ lotsen. Und, es funktioniert, die Sirenen gewinnen. Das Lied 'Villa Rixdorf' beweist es, und Rixdorf ist Teil von Neukölln, und das liegt nun wirklich nicht an der Oder. Die im Lied aufdringliche Ukulele passt ganz gut zu Berlin, denn hier gibt es jede Menge aufdringliche Ukulelen (was aber ganz schön ist). Die Reise hat mit 'Open Page' ein offenes Ende - und ein recht pathetisches. Es ist das Bild der unbeschriebenen Seite im Herzen, die bereit ist noch gefüllt zu werden.
Welches Werk erscheint vorm geistigen Auge, wenn an das Konzept 'vertonte slawische Flussfahrt' gedacht wird? Genau, und deswegen lassen wir einfach Bedřich Smetana zu Wort kommen, wie er selbst 'Die Moldau' kommentiert:
„Die Komposition schildert den Lauf der Moldau, angefangen bei den beiden kleinen Quellen, der kalten und der warmen Moldau, über die Vereinigung der beiden Bächlein zu einem Fluss, den Lauf der Moldau durch Wälder und Fluren, durch Landschaften, wo gerade eine Bauernhochzeit gefeiert wird, beim nächtlichen Mondschein tanzen die Nymphen ihren Reigen. Auf den nahen Felsen ragen stolze Burgen, Schlösser und Ruinen empor. Die Moldau wirbelt in den Johannisstromschnellen; im breiten Zug fließt sie weiter gegen Prag, am Vyšehrad vorbei, und in majestätischem Lauf entschwindet sie in der Ferne schließlich in der Elbe.“ - Wikipedia zu 'Die Moldau'
Ungefähr so, mit anderem Flussnamen und anderen Städten, hätte diese Albumzusammenfassung auch formuliert werden können. Wer Cellos, Violinen, eine ausdrucksstarke Stimme und Wasser mag, ist hier richtig und sollte Odɘr erwerben.
Alle Infos unter ashiabisonrouge.com
Sonntag, 31. Januar 2016
Zehn Fragen an: A Mote Of Dust
Unknown
A Mote Of Dust
,
Aereogramme
,
Bonnie 'Prince' Billy
,
Craig B
,
Interview
,
The Unwinding Hours
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Wir hatten eindringlich darauf hingewiesen, sich A Mote Of Dust live anzuschauen. Wer diesem Rat gefolgt ist, wird einen wunderbaren Abend mit zwei unglaublich sympathischen Herrschaften auf der Bühne verbracht haben, die ganz schön laute leise Musik gespielt haben. Wie dieses Lied zum Beispiel. Dass Craig B nicht nur gut im Songschreiben ist, sondern auch darin, Antworten zu geben, hat er uns bewiesen, als wir ihm zehn Fragen per E-Mail schicken durften.
Da du gerade auf Tour bist: wo bist du gerade und wie fühlst du dich?
Wir [Craig B und sein Pianist Graeme Smillie] sind gerade in Stuttgart in einem Venue namens Galao. Ich bin erschöpft, nachdem wir letzte Nacht mit unserem Auto in einige Schwierigkeiten gekommen sind, was wenig Schlaf und eine verrückte Fahrt durch ein paar Schneestürme bedeutete. Die Leute im Galao waren unglaublich gastfreundlich seitdem wir angekommen sind und das hat uns wirklich sehr geholfen.
Wie war die Tour bisher? Wie ihr es euch vorgestellt habt?
Das ist erst der vierte Abend der Tour, aber es war großartig bisher. Manchmal ist es schwierig solch leise Musik wie unsere zu spielen und die Aufmerksamkeit des Publikums zu behalten - aber die Mehrheit der Leute, die uns bisher live gesehen haben, waren unglaublich respektvoll.
Wie beginnst du normalerweise eine Tour oder sogar ein einzelnes Konzert? Gibt es spezielle Rituale?
Ich versuche meine Stimme mit Stimmübungen aufzuwärmen, aber ich bin da nicht sehr diszipliniert. Manchmal laufe ich um das Venue herum und singe für mich selbst, während ich mir die angrenzenden Häuser anschaue und wie die Menschen dort leben. Da es aber gerade friert und schneit, mache ich das nicht wirklich.
Zu touren bedeutet vor allem viel zu warten und zu fahren, wenn man nicht auf der Bühne steht. Wie gestaltest du diese Zeit?
Im Moment bekommen wir nicht viel Zeit für uns, aber wenn wir das tun, dann versuchen wir mit Freunden, Familie und unseren Partnern zu sprechen, die zuhause sind. Ich fahre auf dieser Tour das Auto, also habe ich Graeme gefragt, mir ein paar Alben vorzuspielen, die ich noch nicht gehört habe oder aber ein paar Klassiker. Meistens muss ich ihn fragen, etwas Schnelleres zu spielen, damit ich nicht zu müde werde. Bisher haben wir Julia Holter, Abba, Slayer, Tool, The Wedding Present, Shudder To Think, Sufjan Stevens und Jim O'Rourke gehört - um ein paar zu nennen.
Nochmal zu euren Konzerten: wie wichtig ist dir die Kommunikation mit dem Publikum zwischen den Songs?
Ich finde es sehr wichtig, auch wenn ich niemals so tun würde, als würde ich das richtig machen. Ich finde, es bricht das Eis ein wenig, vor allem weil unser Set so leise und intensiv werden kann. Es ist gut mit den Leuten zu sprechen und ihnen hoffentlich zu zeigen, dass wir uns selbst nicht allzu Ernst nehmen (auch wenn die Musik es ist).
Wenn jemand zu euren Shows kommt, der sich das wundervolle A Mote Of Dust Album noch nicht angehört hat, was würdest du ihm/ihr sagen, was sie/ihn erwartet?
Ich würde sagen, dass es manchmal wichtig ist, auch Musik von extrem anderen Enden des Musikspektrums zu hören und wir befinden uns da wie gesagt auf der ruhigen Seite. Wir benutzen ein Klavier, akustische und elektrische Gitarre, um diese sehr persönlichen Texte zu unterlegen, die jeder Song nun einmal hat. Hoffentlich, wird man einen Abend mit einem mürrischen Schotten verbringen, der darüber singt, einen Sinn aus dem Leben zu machen.
Viel Musik zu hören, um darüber zu schreiben kann manchmal dazu führen, dass man den Spaß daran verliert - hast du so etwas Ähnliches schon einmal erlebt? Hörst du Musik auf Tour?
Ich glaube das habe ich schon bei der vorherigen Frage halb beantwortet, aber wir haben genau darüber vor kurzem während der Fahrt zu einem Club gesprochen. Ich kann sehr abgestumpft sein, wenn es um neue Musik geht und es braucht schon viel, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Jedoch ist da immer noch viel Musik, die es schafft, mich zu begeistern und zu faszinieren, dafür bin ich sehr dankbar. Als wir vor kurzem hier auf dieser Tour (zu viel) Whisky getrunken haben, habe ich sofort eine Band namens Thy Art Is Murder angemacht und in Graemse Gesicht Air Drums gespielt. Ich bin mir sicher, dass er das toll fand.
Gibt es irgendwelche Städte oder Länder, in denen du bisher noch nicht aufgetreten, wo du aber gerne einmal spielen möchtest?
Ich war noch nie in Japan und es würde ein Traum wahr werden, wenn ich dort einmal auftreten könnte. Aber ich habe keine Idee, wie das passieren sollte. Ich bin auch jedes Jahr zu Besuch in Finnland in meinen Ferien und würde wirklich gerne einmal in Helsinki oder Turku spielen. Es gibt eigentlich keinen Ort, wo ich nicht hingehen wollen würde. Ein Teil, der touren zu so einer angenehmen Erfahrung macht, ist, versteckte Ecken auf dieser Welt zu sehen, wo du wahrscheinlich sonst niemals hingefahren wärst.
Wenn du Lieder schreibst, denkst du dann automatisch daran, wie es ist, diese live zu spielen?
Alle Projekte, in denen ich bisher involviert war, haben sich niemals darüber Gedanken gemacht, wie es ist, diesen oder jenen Song live zu spielen, während wir sie aufgenommen haben. Das ist auch immer noch so, aber es ist schon so, dass nicht alles möglich ist. Wir sind zu zweit unterwegs, was heißt, dass wir den Song 'Pull Me Back In' nicht live spielen können, weil wir dazu mindestens zu dritt sein müssen. Ich denke aber, dass es albern wäre, während einer Aufnahme darüber nachzudenken, denn ich würde es hassen, wenn ich eine Idee verwerfe, nur weil es live vielleicht nicht genau so umsetzbar wäre. Ich finde, es ist besser, so kreativ wie möglich zu sein und sich dann Gedanken darüber zu machen, wie das live umsetzbar sein könne.
Gibt es eine Frage, die dir bisher noch nie gestellt wurde, von der du aber hoffst, dass sie einmal auftaucht?
Glaubst du an Gott?
Mittwoch, 27. Januar 2016
Funkelnagelneu: "Zu schön für dich" von Stereo Total
Pampelmusen, Pfirsiche, Erdbeeren. Wespen, Giraffen, Hasen, Katzen, Muscheln. Sämtliche ulkigen Flora- und Faunavergleiche in vermeindlichen Schönheitsidealen formen diesen schönen Liedtext, inklusive Mitgröhlrefrain. Ein weiterer Hit auf Stereo Total-Konzerten ist absehbar. Lassen wir einfach die Natur die Natur sein, und freuen uns über die von ihr an manche Menschen vergebene Kreativität. Übrigens, Nixe (von den Mobylettes) hätte am Ende nicht aufgespießt werden dürfen. Sie wird auch noch für die schöne Liedkunst gebraucht.
Freitag, 22. Januar 2016
Musik und Nebenwirkungen: Gitarren im Nebel
Qualm. Nicht Nebel. Das korrekte Wort ist Qualm, oder auch Dunst, oder Rauchersmog. Oder eben Rauch. Auch nach 16 Jahren im 21. Jahrhundert werden Livemusiksuchende heimgesucht vom krebsigen Schleier der Unvernunft. Um das klarzustellen – dieser Artikel soll nicht per se gegen die süße Unvernunft hetzen. Wir wissen auch, dass pure Vernunft niemals siegen darf.
Der Stein des Anstoßes ist vielmehr die unbeeindruckte Qualmerei in Clubs, Bars, eben überall dort, wo unsere geliebte kleine Kunst stattfindet. In einigen Bundesländern werden Menschen durch rigorose Gesetze geschützt. Natürlich möchte man niemals der CSU recht geben (NIEMALS!), und deswegen soll dieser Artikel kein Appell an die Legislative sein es der bayrischen Erbmonarchie gleich zu tun. Wir wollen lieber an die ganz unhedonistische Verantwortung der Mitmenschen appelieren. Bitte, bitte verräuchert den darunter leidenen Menschen nicht ihre schönen kleinen Indiekonzerte!
Es begab sich nicht zum ersten Mal, dass unsereins vorzeitig eine Konzertlokalität verlassen musste, weil die Luft schnittfest durchraucht war. Ja, wir reden von Berlin. Aber Berlin ist mein persönliches Disneyland, und in Disneyland wird nicht geraucht, verdammte Axt! Ich weiß, ihr Verfechter*innen der Rauchfreiheit, ihr sagt es röche dann einfach nach Schweiß statt nach Rauch, aber das ist ein schwaches Argument. Der Schweiß(geruch) ist sowieso da. Dann auch noch die Luft mit Tabakwolken zu verdicken, macht die Sache nicht besser.
Wir sind natürlich auch suchtverständige Menschen. Der Leidensdruck ist vielen rauchenden Individuen nach längerer Zeit in Tabuzonen merklich anzusehen, und dieses Gefühl können wir empathisch sehr gut nachempfinden. Aber, bitte denkt an die darunter leidenen Menschen, die manche Orte garnicht mehr besuchen, weil es einfach unerträglich wird nach einer Stunde. Oder seht es in der Tschakka-Variante – einfach mal durchhalten! Wie gut muss sich das anfühlen (also hinterher), die allgegenwärtige Sucht zumindest für eine kurze Zeit einmal besiegt zu haben!
Liebe nikotinabhängigen Menschen mit eurer selbstverschuldeten Unmündigkeit gegenüber eurer Sucht, rauchen ist nicht mehr so geil wie in den 80ern. Und das wird es auch nie wieder, der Malboro-Mann (und nicht nur einer!) ist tot, hingerafft durch Lungenkrebs. Lasst uns in eine glorreiche Zukunft sehen, in der die Bühne auch noch aus mehr als fünf Metern Entfernung deutllich zu erkennen ist. Und lasst uns in eine glorreiche Zukunft schauen, in der die CSU keine rigorosen Gesetze mehr durchsetzen kann, weil es mit dem Miteinander auch so ganz gut funktioniert.
Tschakka, ihr schafft das! Für die Kinder, aber viel wichtiger noch – für die rauchmäßig empfindlichen Menschen, die auch ihren Ausgehspaß haben wollen.
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