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Freitag, 22. Januar 2016

Musik und Nebenwirkungen: Gitarren im Nebel

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Qualm. Nicht Nebel. Das korrekte Wort ist Qualm, oder auch Dunst, oder Rauchersmog. Oder eben Rauch. Auch nach 16 Jahren im 21. Jahrhundert werden Livemusiksuchende heimgesucht vom krebsigen Schleier der Unvernunft. Um das klarzustellen – dieser Artikel soll nicht per se gegen die süße Unvernunft hetzen. Wir wissen auch, dass pure Vernunft niemals siegen darf.

Der Stein des Anstoßes ist vielmehr die unbeeindruckte Qualmerei in Clubs, Bars, eben überall dort, wo unsere geliebte kleine Kunst stattfindet. In einigen Bundesländern werden Menschen durch rigorose Gesetze geschützt. Natürlich möchte man niemals der CSU recht geben (NIEMALS!), und deswegen soll dieser Artikel kein Appell an die Legislative sein es der bayrischen Erbmonarchie gleich zu tun. Wir wollen lieber an die ganz unhedonistische Verantwortung der Mitmenschen appelieren. Bitte, bitte verräuchert den darunter leidenen Menschen nicht ihre schönen kleinen Indiekonzerte!

Es begab sich nicht zum ersten Mal, dass unsereins vorzeitig eine Konzertlokalität verlassen musste, weil die Luft schnittfest durchraucht war. Ja, wir reden von Berlin. Aber Berlin ist mein persönliches Disneyland, und in Disneyland wird nicht geraucht, verdammte Axt! Ich weiß, ihr Verfechter*innen der Rauchfreiheit, ihr sagt es röche dann einfach nach Schweiß statt nach Rauch, aber das ist ein schwaches Argument. Der Schweiß(geruch) ist sowieso da. Dann auch noch die Luft mit Tabakwolken zu verdicken, macht die Sache nicht besser.

Wir sind natürlich auch suchtverständige Menschen. Der Leidensdruck ist vielen rauchenden Individuen nach längerer Zeit in Tabuzonen merklich anzusehen, und dieses Gefühl können wir empathisch sehr gut nachempfinden. Aber, bitte denkt an die darunter leidenen Menschen, die manche Orte garnicht mehr besuchen, weil es einfach unerträglich wird nach einer Stunde. Oder seht es in der Tschakka-Variante – einfach mal durchhalten! Wie gut muss sich das anfühlen (also hinterher), die allgegenwärtige Sucht zumindest für eine kurze Zeit einmal besiegt zu haben!

Liebe nikotinabhängigen Menschen mit eurer selbstverschuldeten Unmündigkeit gegenüber eurer Sucht, rauchen ist nicht mehr so geil wie in den 80ern. Und das wird es auch nie wieder, der Malboro-Mann (und nicht nur einer!) ist tot, hingerafft durch Lungenkrebs. Lasst uns in eine glorreiche Zukunft sehen, in der die Bühne auch noch aus mehr als fünf Metern Entfernung deutllich zu erkennen ist. Und lasst uns in eine glorreiche Zukunft schauen, in der die CSU keine rigorosen Gesetze mehr durchsetzen kann, weil es mit dem Miteinander auch so ganz gut funktioniert.

Tschakka, ihr schafft das! Für die Kinder, aber viel wichtiger noch – für die rauchmäßig empfindlichen Menschen, die auch ihren Ausgehspaß haben wollen.

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